Grafing–Ostermünchen

Mehr Kapazitäten im Alpenvorland

Der Planungsabschnitt Grafing–Ostermünchen erstreckt sich im Alpenvorland zwischen Grafing und der Verknüpfungsstelle Ostermünchen nördlich von Rosenheim. Er berührt die Landkreise Ebersberg und Rosenheim. Die Region ist geprägt von vielen kleineren und größeren Siedlungen inmitten einer hügeligen Landschaft mit beachtlichen Höhenunterschieden.

Ein guter Anschluss an das Bahnnetz ist für die Kommunen besonders wichtig. Viele Menschen in der Region pendeln nach München und Rosenheim. Die Stadt Grafing verfügt über zwei Haltepunkte der S-Bahn München. In Grafing Bahnhof halten zudem Nahverkehrszüge auf ihrem Weg nach München, Kufstein, Salzburg und Wasserburg. Der Brenner-Nordzulauf schafft Kapazitäten, um den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und Nahverkehrsangebote weiter auszubauen.

Die Neubaustrecke für den Brenner-Nordzulauf beginnt bei Osterseeon. Dort zweigen die neuen Gleise ab und verlaufen zunächst parallel zur bestehenden Infrastruktur. Südlich vom Grafing – nach dem Gewerbegebiet Schammach – trennen sich die Neubau- und Bestandsstrecke. Die Neubaustrecke verläuft auf 3,7 Kilometern unterirdisch in einem Tunnel – dem Salachtunnel. Die Gleise kommen südlich von Lorenzenberg wieder an die Oberfläche.

Durch den langen Tunnelabschnitt verringert sich der Flächenverbrauch erheblich. Das Trinkwasserschutzgebiets Elkofen wird mit geschlossenen, abgedichteten Röhren untertunnelt. Die Funktionsfähigkeit des Trinkwasserschutzgebiets bleibt somit voll erhalten. Von der verlängerten Tunnelführung profitiert auch der Golfplatz bei Oberelkofen. Da der Tunnel tiefe Einschnitte vermeidet, fallen weniger Überschussmassen an. Somit verringert sich der Aufwand für die Baulogistik.

Im weiteren Verlauf umfährt die neue Strecke die Orte Dorfen und Niclasreuth. Durch ihre Tieflage in Einschnitten ist sie kaum sichtbar. Ein Trog und Stützwände minimieren abschnittsweise den Flächenverbrauch.

Auf Höhe Niclasreuth erhält der Trog auf 100 Metern Länge einen Deckel. Danach entsteht die rund 700 Meter lange Filzenbrücke. Im Anschluss bindet die Neubaustrecke in die Verknüpfungsstelle bei Ostermünchen ein.

Dialog im Planungsraum Grafing–Ostermünchen

Gemeinsam mit den Menschen in der Region entwickeln wir die Neubaustrecke. Die Beteiligung von Anfang an gewährleistet eine transparente Planung.

Bereits seit 2020 begleiteten verschiedene Dialogformate die Planungen. Im Abschnitt Grafing–Ostermünchen tagt ein Dialogforum, in dem Vertreter:innen aus allen Kommunen entlang der Neubaustrecke die Arbeit des Planungsteams diskutieren. Die Protokolle aller Sitzungen sind in unserer Mediathek abrufbar.

Weitere Informationsformate schaffen maximale Transparenz für unsere Arbeit.

Dialog und Beteiligung

Aktueller Planungsstand

Seit Juli 2022 steht der Trassenverlauf für die neue Bahnstrecke im Abschnitt Grafing–Ostermünchen fest. Die Auswahl erfolgte objektiv anhand eines mit der Region vor Planungsbeginn abgestimmten Kriterienkatalogs. Damit liegt erstmals der gesamte Verlauf des Brenner-Nordzulaufs von München bis zum Brenner-Basistunnel vor. Derzeit läuft die Vorplanung. In dieser Phase geht es darum, die bisherige technische Planung weiterzuentwickeln und zu detaillieren.

Im Oktober 2023 stellte die Deutsche Bahn das Ergebnis der lokalen Variantenentscheide vor. Damit biegt die Vorplanung auf die Zielgerade ein. Zwischen Grafing und Ostermünchen entsteht ein um zwei Kilometer verlängerter Salachtunnel. Durch den zusätzlichen Tunnelanteil wird der Flächenverbrauch erheblich reduziert. Auch Eingriffe in die Umwelt werden verringert. Ausführliche Informationen zum Variantenentscheid erhalten Sie in unserer Meldung.

Die Variantenentscheide sind ein Zwischenschritt auf dem Weg zur parlamentarischen Befassung. Voraussichtlich im Jahr 2025 wird der Deutsche Bundestag über das Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf entscheiden.

Planungsunterlagen Grafing–Ostermünchen