Kirnstein–Grenze D/A–Schaftenau

Vom Bayerischen ins Tiroler Inntal

Die Planungsabschnitte Kirnstein–Grenze D/A sowie Grenze D/A–Schaftenau berühren grenzüberschreitend Deutschland und Österreich. Sie erstrecken sich von der Verknüpfungsstelle südlich von Rosenheim bis Schaftenau in Tirol. Eine besondere Herausforderung: In der Planung der neuen Strecke sind unterschiedliche nationale Richtlinien und Gesetze zu berücksichtigen.

Aus diesem Grund vereinbarten die Verkehrsministerien aus Deutschland und Österreich im Jahr 2012 eine intensive Zusammenarbeit. Ein gemeinsames Projektteam der Deutschen Bahn und den Österreichischen Bundesbahnen ermöglicht eine koordinierte Planung im grenzüberschreitenden Abschnitt. So finden wir die beste Lösung – unabhängig von Staatsgrenzen.

Die Planungsabschnitte Kirnstein–Grenze D/A sowie Grenze D/A–Schaftenau sind zusammen knapp 16 Kilometer lang. Bei Kirnstein entsteht eine Verknüpfungsstelle. Diese liegt direkt neben der Autobahn A93. Für die Verknüpfungsstelle verlegen wir die bestehende Strecke im Bereich Niederaudorf bis Fischbach auf etwa 5 Kilometern in Richtung der Autobahn. Die Flächen der bisherigen Gleise werden frei und sind künftig anderweitig nutzbar. Die Bahnhöfe in Oberaudorf und Flintsbach bleiben an ihrem heutigen Standort.

Nach der Verknüpfungsstelle taucht die neue Strecke in einer Wanne ab. Nördlich von Niederaudorf beginnt der 12,8 Kilometer lange Buchbergtunnel. Die Strecke unterquert die Gemeinde Oberaudorf und die deutsch-österreichische Grenze bei Kiefersfelden. Auf österreichischem Staatsgebiet führt der Tunnel unterirdisch an Kufstein vorbei und kommt vor der Verknüpfungsstelle Schaftenau wieder an die Oberfläche.

Dialog in den Abschnitten Kirnstein–Grenze D/A und Grenze D/A–Schaftenau

Gemeinsam mit den Menschen in der Region entwickeln wir die Neubaustrecke. Die Beteiligung von Anfang an gewährleistet eine transparente Planung.

Bereits seit 2015 begleiten verschiedene Dialogformate die Planungen. Im deutschen Abschnitt Kirnstein–Grenze D/A tagt ein Dialogforum, in dem Vertreter:innen aus allen Kommunen entlang der Neubaustrecke die Arbeit des Planungsteams diskutieren. Auch im österreichischen Abschnitt Grenze D/A–Schaftenau gibt es ein lokales Dialogforum. Die Protokolle aller Sitzungen sind in unserer Mediathek abrufbar.

Weitere Informationsformate schaffen maximale Transparenz für unsere Arbeit.

Dialog und Beteiligung

Aktueller Planungsstand

Seit 2021 steht der Trassenverlauf für die neue Bahnstrecke in den Abschnitten Kirnstein–Grenze D/A und Grenze D/A–Schaftenau fest. Für den Abschnitt auf deutschem Staatsgebiet läuft derzeit die Vorplanung. In dieser Phase geht es darum, die bisherige technische Planung weiterzuentwickeln und zu detaillieren.

Im Oktober 2023 stellte die Deutsche Bahn das Ergebnis der lokalen Variantenentscheide vor. Damit biegt die Vorplanung auf die Zielgerade ein. Im Bereich der Verknüpfungsstelle Kirnstein wurde die künftige Lage – entweder gebündelt an der Autobahn A93 oder im Bereich der bestehenden Bahnstrecke – untersucht. Bei Abwägung aller Kriterien ist die Variante an der Autobahn als deutlich vorteilhafter zu bewerten. Ausführliche Informationen zum Variantenentscheid erhalten Sie in unserer Meldung.

Die Variantenentscheide sind ein Zwischenschritt auf dem Weg zur parlamentarischen Befassung. Voraussichtlich im Jahr 2025 wird der Deutsche Bundestag über das Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf entscheiden.

In Österreich wurde das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung im Februar 2022 eingeleitet.