Schallschutz

Einer leisen Bahn gehört die Zukunft. Daher nimmt bei unseren Planungen der Schallschutz eine wichtige Rolle ein. Bei der Reduzierung von Schienenlärm setzen die Bahnen auf ein übergreifendes Gesamtkonzept.

Es beinhaltet sowohl Maßnahmen an der Infrastruktur als auch am Fahrzeug. Mit den leiseren „Flüsterbremsen“ vermindert die Bahn den Lärm bereits dort, wo er entsteht. Sie verhindern das Aufrauen des Rades. Flüsterbremsen reduzieren den Lärm eines Zuges um bis zu 10 Dezibel. Das entspricht einer Halbierung des wahrgenommenen Schalls.

Wichtiger Teil des Kriterienkatalogs

Das Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf befindet sich in einer sehr frühen Planungsphase. Welche Lärmauswirkungen zu erwarten ist, lässt sich noch nicht genau sagen. Trotzdem haben wir das Thema schon jetzt auf dem Schirm. Bei der Planung der Neubaustrecke haben wir in den Dialogforen einen Kriterienkatalog abgestimmt. Darin nimmt der Lärm- und Erschütterungsschutz eine wichtige Rolle ein. Unser Ziel ist, die Beeinträchtigung zu vermindern. Der Kriterienkatalog dient als Bewertungsgrundlage für Trassenvarianten.

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Lärmvorsorge an der Neubaustrecke

Für die Neubaustrecke gelten strenge gesetzliche Lärmschutzgrenzwerte. Hier kommt die gesetzliche Lärmvorsorge zum Tragen. Grundsätzlich sind aktive und passive Schallschutzmaßnahmen denkbar. Aktive Maßnahmen wirken direkt an der Strecke. In aller Regel sind das Schallschutzwände. Passiver Schallschutz umfasst Vorkehrungen an Wohngebäuden. Das können Schallschutzfenster oder schalldämmende Lüfter sein. Unser Planungsteam entwickelt in späteren Planungsphasen ein passendes Konzept. Basis sind die gesetzlichen Regelungen. Unser Konzept stimmen wir mit den Anwohner:innen und den Behörden ab.

Lärmsanierung an der bestehenden Strecke

Künftig sollen die meisten Güterzüge auf den neuen Gleisen fahren. Dadurch entlasten wir die Ortschaften an der bestehenden Strecke. Die bestehende Strecke soll ihm Rahmen des Programms „Digitale Schiene Deutschland“ eine digitale Signaltechnik erhalten. Inwieweit dabei weitere Lärmschutzmaßnahmen umzusetzen sind, kann erst nach detaillierten Planungen gesagt werden.

Unabhängig davon verbessert die Deutsche Bahn den Lärmschutz zwischen München und Kufstein. Mit verschiedenen Programmen haben Bahn und Bund in den vergangenen Jahren 75 Millionen investiert. Im Rahmen der Lärmsanierung erfolgen weitere Lärmschutzmaßnahmen. Darauf haben sich Bund und Bahn auf Basis einer Machbarkeitsuntersuchung verständigt. Für knapp 13 Millionen Euro errichtet die DB seit 2018 Schienenstegdämpfer und weitere Schutzwände. Nach Abschluss der Arbeiten schützen insgesamt 50 Kilometer Schallschutzwände die Anwohnerinnen und Anwohner entlang der 18 Ortsdurchfahrten.

Einbau von Flüsterbremsen an einem Güterwagen. Diese Verbundstoffbremsen reduzieren den wahrgenommenen Schienenlärn im Vergleich zu den alten Graugussbremsen deutlich.

In Österreich fördern die ÖBB seit 1993 die lärmtechnische Sanierung der Bestandsstrecke. Insgesamt wurden rund 70 Millionen Euro investiert. In Zusammenarbeit mit Bundesministerium, Land Tirol und Gemeinden entwickeln die ÖBB bei Bedarf jeweils ergänzende Maßnahmen.