Klima- und Umweltschutz
Klimafreundlich, schnell, komfortabel: Jeder Kilometer, der mit einem Zug statt in einem Auto oder auf einem Lastwagen zurückgelegt wird, ist ein Gewinn für das Klima. Die Verlagerung des Straßenverkehrs auf die Schiene ist notwendig, um die Klimaziele zu erreichen. Beim Transport einer Tonne Waren verursacht ein LKW über 100 Gramm Treibhausgas-Emissionen. Das ist mehr als das Fünffache wie ein Güterzug. Auch im Fernverkehr ist die Bahn das klimafreundlichste Verkehrsmittel. Pro Reisendem und Kilometer entstehen weniger als ein Gramm Treibhausgas-Emissionen. Damit ist der Zug deutlich umweltfreundlicher als Fahrten mit dem PKW oder Flugreisen.
Mehr Verkehr auf der Schiene entlastet die überfüllten Straßennetze. Das ist insbesondere auf der besonders belasteten Brennerachse wichtig. Ein Güterzug ersetzt bis zu 52 Lastwagen. Jeder LKW, der nicht auf der Straße fährt, bedeutet: mehr Lebensqualität, weniger Lärm, weniger Abgase, weniger Stau und mehr Sicherheit.
Voraussetzung für eine Verkehrsverlagerung sind ausreichende Kapazitäten. Der Brenner-Nordzulauf ist ein Baustein für ein modernes und leistungsfähiges Schienennetz. Das ist nötig, um die Bahn als klimafreundliche und wirtschaftliche Alternative zum Straßenverkehr zu etablieren. Die Neubaustrecke sichert langfristig Schienenkapazitäten.
Schienenverkehr zum Schutz der Alpen
Acht Alpenstaaten haben die Alpenkonvention unterzeichnet. Der völkerrechtliche Vertrag dient dem Schutz und der nachhaltigen Entwicklung der Alpen. In der Alpenkonvention ist festgelegt, dass auf den Bau neuer hochrangiger Straßen für den alpenquerenden Verkehr verzichtet wird. Stattdessen befürworten die Vertragspartner die Verlagerung auf die Schiene.
Naturschutz beginnt am Anfang der Planung
Der Bau einer neuen Bahnstrecke ist mit Eingriffen in die vorhandene Natur und Landschaft verbunden. Das Inntal und der Raum Rosenheim sind ökologisch sensible Regionen. Deshalb achten wir bei der Planung besonders auf den Schutz der Menschen, der Natur und der Umwelt.
Für die Neubaustrecke gilt es eine Vielzahl von Gesetzen und Richtlinien zu beachten. Ziel der Umweltplanung ist es, Beeinträchtigungen des Naturhaushalts zu minimieren. Noch vor Beginn der technischen Planung haben wir mit der Bevölkerung einen Kriterienkatalog erarbeitet. Er war die Grundlage für die Auswahl des Trassenverlaufs. Der Kriterienkatalog beinhaltet alle Schutzgüter. So haben wir von Anfang an vom Grundwasser über Flächenverbrauch und Tierwelt bis hin zum Landschaftsbild alle wichtigen Umweltbelange im Blick.
Trotz gründlicher Planung lassen sich Eingriffe in die Natur nicht immer vermeiden. Kommt es dazu, gleichen wir beeinträchtigte Naturräume aus und schaffen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Das Projektteam betrachtet schon zu einem außerordentlich frühen Zeitpunkt mögliche Kompensationsmaßnahmen. Dabei achten wir auf die Interessen der Landwirtschaft. Vertreterinnen und Vertreter der Bauernverbände sind ein wichtige Mitglieder unserer Dialogforen.