Projektübersicht
Der Brenner-Nordzulauf in Kürze
Unter den Alpen entsteht eines der wichtigsten Verkehrsprojekte Europas: der Brenner-Basistunnel. Er ermöglicht eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Die nördliche Zulaufstrecke zwischen München und Innsbruck ist ein wesentlicher Teil dieses europäischen Zukunftsvorhabens.
Erstmals gibt es dann zwischen München und Verona eine durchgängige Flachbahn. Das heißt: Wegen geringer Steigungen können längere Züge mit nur einer statt bisher drei Lokomotiven geführt werden. Dadurch wird der Güterverkehr auf der Schiene für die Spediteure noch attraktiver. Zusätzlich gibt es Bestrebungen, die Verkehrswende politisch zu fördern.
In Deutschland hat das Bundesministerium für Verkehr die DB mit der Planung einer Neubaustrecke beauftragt. Zwei neue Gleise zwischen Grafing und Kiefersfelden sollen die Kapazitäten am Nordzulauf langfristig sichern. Schon heute ist die bestehende Strecke hoch ausgelastet. Auf der Brennerachse sind nur noch rund 30 wirtschaftlich sinnvolle Trassen (15 je Tag und Richtung) als Rest-Kapazität verfügbar. Deshalb müssen wir jetzt langfristige Lösungen suchen. Denn: Planungs- und Realisierungszeiträume bei großen Infrastrukturprojekten sind sehr lange. Die Notwendigkeit einer neuen Schieneninfrastruktur hat das Bundesministerium festgestellt (Vorgaben und Rahmen). In Österreich ist die ÖBB-Infrastruktur AG für den Ausbau verantwortlich. Das Projekt ist im Rahmenplan verankert.
Mit einer Fertigstellung des Brenner-Nordzulaufs ist in rund 20 Jahren zu rechnen. So lange muss die Bestandsstrecke ausreichen. Dazwischen, im Jahr 2032, geht der Brenner-Basistunnel in Betrieb. Ein Meilenstein für den Eisenbahnverkehr. Daher wird die Bestandsstrecke digitalisiert und der Lärmschutz optimiert. Einen Ausbau der 160 Jahre alten Bestandsstrecke im bayerischen Inntal haben wir geprüft. Er ist aber keine Alternative zu einer Neubaustrecke.
Der Ausbau der Brennerachse in Deutschland, Österreich und Italien erfolgt international abgestimmt. In den kommenden Jahrzehnten entsteht zwischen München und Verona ein durchgängiges viergleisiges System. Weitere Informationen zur interantionalen Bedeutung des Brenner-Nordzulaufs finden Sie auf der Seite Mobilität im Herzen Europas.
Im Dialog mit der Bevölkerung entwickeln wir die neue Strecke. Sie bildet einen Ausgleich zwischen technischen Belangen und dem Schutz von Mensch und Umwelt. Lokales Wissen bereichert und verbessert die Planung. Alle Protokolle der Foren und Arbeitssitzungen sind für die Öffentlichkeit einsehbar .
Die Öffentlichkeitsbeteiligung basiert auf einem Verfahren, das international mehrfach erfolgreich durchgeführt wurde. Dies war eine der Kernforderungen einer Resolution der bayerischen Inntalgemeinden aus dem Jahr 2011. Darin mahnten die Kommunen auch den zügigen Planungsbeginn an.