Wichtiger Beitrag zur Verkehrswende
Der Ausbau der Eisenbahn-Brennerachse zwischen München und Verona ist für die Verkehrswende im alpenquerenden Güterverkehr von zentraler Bedeutung. Über 2,42 Mio. LKW-Transitfahrten rollten 2018 über die Brennerautobahn. Hintereinanderfahrend ist dies eine LKW-Schlange, die sich mehr als einmal rund um den Äquator erstreckt. Und der Verkehr entwickelt sich stetig weiter.
Mit der Eröffnung des Brenner Basistunnels ist von einem starken Anstieg im Schienengüterverkehr auf der Brennerachse auszugehen. Zwischen München und Verona steht dann langfristig eine durchgängige Flachbahn zur Verfügung. Das heißt: Wegen geringer Steigungen können längere Züge mit nur einer statt bisher drei Lokomotiven geführt werden. Dadurch wird der Güterverkehr auf der Schiene für die Spediteure noch attraktiver. Zusätzlich gibt es Bestrebungen, die Verkehrswende verkehrspolitisch zu fördern.
Gleichzeitig schaffen wir mit der Neubaustrecke die Voraussetzungen, um den Personennahverkehr in der Region zu stärken. Die Möglichkeit moderner, schnellerer Angebote macht zudem den Fernverkehr attraktiver. Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene ist zwingend notwendig, um die Klimaziele zu erreichen.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat die Deutsche Bahn mit der Vorplanung einer zweigleisigen Neubaustrecke für den Brenner-Nordzulauf beauftragt. Damit sollen die Kapazitäten am Nordzulauf langfristig gesichert werden. Heute gibt es noch freie Kapazitäten auf der bestehenden Strecke durch das Inntal. Trotzdem müssen schon jetzt langfristige Lösungen gesucht werden. Denn: Planungs- und Realisierungszeiträume bei Infrastrukturprojekten sind sehr lange. Und die Notwendigkeit einer neuen Schieneninfrastruktur im Inntal hat das Bundesministerium festgestellt.
Mit einer Fertigstellung einer Neubaustrecke am Brenner-Nordzulauf ist in rund 20 Jahren zu rechnen. So lange muss die Bestandsstrecke ausreichen. Dazwischen, im Jahr 2028, geht der Brenner Basistunnel in Betrieb. Ein Meilenstein für den Eisenbahnverkehr. Daher wird die Bestandsstrecke digitalisiert und der Lärmschutz optimiert. Einen Ausbau der Bestandsstrecke haben wir geprüft – er ist aber keine Alternative zur Neubaustrecke.
Der Ausbau der Brennerachse in Deutschland, Österreich und Italien wird in der Brenner Corridor Platform koordiniert. Bis 2040 soll zwischen München und Verona durchgängig ein viergleisiges System bereitstehen.