Digitales Testfeld: München-Nord wird erster digitaler Güterbahnhof Deutschlands

Die Deutsche Bahn baut den Rangierbahnhof München-Nord zum ersten digitalen Güterbahnhof Deutschlands aus. Ziel des Testfeldes ist eine weitgehend automatisierte Zugabfertigung. Im Ergebnis steigt die Kapazität des für den Brennerverkehr wichtigen Rangierbahnhofs um bis zu 40 Prozent. Güterzüge können künftig schneller, flexibler und häufiger abfahren. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert das Vorhaben mit mehr als 14,5 Millionen Euro im Bundesprogramm „Zukunft Schienengüterverkehr“. Die DB Cargo AG investiert zusätzlich rund 12 Millionen Euro.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Wo heute noch von Hand Stahlkupplungen verbunden, Bremsen und Fahrzeuge geprüft und umständlich rangiert werden, erledigt das morgen die intelligente digitale Technik automatisch für uns. Unsere Förderungen für den Rangierbahnhof München sind wegweisend. Wir beschleunigen und verbessern die Abläufe. Güterzüge lassen sich damit künftig effizienter, schneller und kostengünstiger zusammenstellen. Denn wir meinen es ernst: Mehr Güter auf die Schiene."

Zu den Innovationen zählt unter anderem eine KI-gesteuerte Kamerabrücke. Sie erkennt etwaige Schäden an den Güterwagen und meldet diese weiter. Das ersetzt die bislang zeitaufwändige Sichtkontrolle durch Mitarbeitende. Auch die automatisierte Bremsprobe und vollautomatische Abdrücklokomotiven werden im Rangierbahnhof der Zukunft erforscht.

Zudem soll die Digitale Automatische Kupplung (DAK) in München erprobt werden. Die DAK verbindet Güterwagen automatisch miteinander und stellt ohne Handarbeit der Mitarbeitenden eine mechanische Verbindung zwischen den Wagen her. Derzeit läuft ein Forschungsprojekt, das vom Bundesverkehrsministerium mit rund 13 Millionen Euro finanziert wird. Deutschlandweit werden verschiedene Prototypen einer Digitalen Automatischen Kupplung erprobt.

DB Cargo nimmt das digitale Testfeld in München jetzt schrittweise gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft in Betrieb. Die Innovationen kommen Kunden und Mitarbeitenden gleichermaßen zugute: durch mehr Flexibilität, schnellere und effizientere Abläufe sowie weniger körperlich anstrengende Arbeit.

Grafik: Deutsche Bahn

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