EU-Koordinator besucht Brenner-Nordzulauf

Pat Cox, der EU-Koordinator für den transeuropäischen Verkehrskorridor von Skandinavien über den Brenner bis nach Süd-Italien, nahm am Dienstag in Rosenheim an der Sitzung des Projektbeirats Brenner-Nordzulauf teil. Er berichtete den dort versammelten Mitgliedern aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik über den aktuellen Stand der Planungen zwischen München und Verona.

Cox hob hervor, dass die Bauarbeiten im Brenner Basistunnel und am Südzulauf gut vorankommen: „Ich war kürzlich in Rom und konnte mir selbst ein Bild machen, dass Italien die EU-Gelder einsetzt und auch südlich des Basistunnels zur Tat schreitet und bis 2032 liefern wird.“ Für die EU sei sehr bedeutend, dass die Bahnstrecke München-Verona zwei der wichtigsten europäischen Wirtschafträume Oberitalien und Südbayern verbindet. Gleichzeitig liegen 20 Großstädte und 31 zentrale Güterverkehrsknoten entlang dieses Korridors zwischen Norwegen und Sizilien. Deren Verbindungen untereinander müsse auch als Ganzes betrachtet werden. Für die EU ergibt sich daraus eine große strategische Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur. Dies zeigt ganz besonders der Brenner Basistunnel. „Für kein anderes Projekt hat die EU jemals mehr Geld ausgegeben. Aber ein Tunnel ohne Zulaufstrecken funktioniert nicht.“ Der Koordinator appellierte, den Bahnausbau als strategische Chance zu begreifen. Im Fokus liegen für ihn nun die Fortschritte am Nordzulauf.

Die 2021 vorgelegten Studien zu den künftigen Zugzahlen entlang des Brenner-Korridors stellen für Cox eine solide Basis dar, weil erstmals alle drei Länder sich auf gemeinsame Prognoseverfahren verständigt hatten, und man nun klarer erkenne, welches Verkehrswachstum zu erwarten ist.

Der Koordinator betonte auch die Umwelt- und Klimabedeutung. Die Alpen-Konvention, die von allen Anrainerstaaten unterschrieben wurde, verbietet einen künftigen Autobahnbau. Alles spreche dafür das künftige Verkehrswachstum auf die Schiene zu lenken. Nur so sei ein nachhaltiges Wachstum möglich. Dies gelte auch für den Tourismus in den Alpen. Untersuchungen der Handelskammern in Tirol und Südtirol zeigen auf, dass immer mehr Urlauber mit dem Zug anreisen würden.

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