Raumordnungsverfahren, Trassenauswahl und Dialog steuern auf entscheidende Phase zu

Seit Ende der Stellungnahmefrist im Raumordnungsverfahren richtet die Deutsche Bahn den Blick auf die Trassenauswahl. Die Ergebnisse aus dem Verfahren fließen mit ein. Anfang 2021 soll die Vorzugstrasse vorliegen. „Wir sehen den Ergebnissen der Raumordnung erwartungsvoll entgegen. Damit beginnt die entscheidende Phase der Trassenauswahl“, sagt DB-Gesamtprojektleiter Matthias Neumaier. Eine wichtige Rolle dabei spielt weiterhin der Dialog mit der Region. Zwei Forenrunden finden in diesem Jahr noch statt.

Raumordnungsbehörde prüft die Stellungnahmen

In den zurückliegenden Wochen brachte sich die Region mit Stellungnahmen in das Raumordnungsverfahren ein. Die Regierung von Oberbayern prüft diese gegenwärtig und wertet sie voraussichtlich bis Ende des Jahres unabhängig aus. Die Raumordnung ist ein fachbehördliches Verfahren. Gegenstand sind raumbedeutsame Auswirkungen der Trassenvarianten unter überörtlichen Gesichtspunkten. „Es geht um das Wie. Die Frage, ob die Neubaustrecke gebaut wird, ist nicht Teil der Raumordnung“, erläutert Matthias Neumaier.

Für die Raumordnung sind Größe, Standort und Auswirkungen eines Vorhabens relevant. Kriterien sind beispielsweise der Flächenverbrauch und Belange, wie Siedlungsstruktur, Naturschutz, Raumentwicklung oder das Landschaftsbild. All diese Kriterien sind auch Bestandteil des Kriterienkatalogs. „Die Themen der Region kennen wir aus dem Dialogprozess. Sie fließen in die Bewertung der Grobtrassen mit ein“, sagt Matthias Neumaier

Vorschlag aus der Region: Verknüpfungsstelle im Tunnel

Im Rahmen eines Planungsprozesses treten oftmals punktuell Ideen auf. Vier der fünf Grobtrassen enthalten bereits Vorschläge aus der Region. Eine solche Idee stellt auch der Vorschlag der Interessensgemeinschaft Inntal 2040 dar. Ziel ist es, die südliche Verknüpfungsstelle in den Berg zu verlegen. Der Vorschlag verläuft über weite Strecken identisch mit den fünf Grobtrassen der Deutschen Bahn. Lediglich im Bereich zwischen Oberaudorf und Flintsbach am Inn müsste der Trassenverlauf angepasst werden, um die Verknüpfungsstelle im Berg herzustellen. „Wir begrüßen Vorschläge aus der Region. Ein Austausch mit den Verantwortlichen hat stattgefunden“, erläutert Matthias Neumaier.

Aktuell prüft die Deutsche Bahn den Vorschlag. Eine Realisierung erscheint Stand heute schwer vorstellbar. Ein Faktor ist das Begegnungsverbot im Tunnel. „Neben technischen Aspekten stellt sich die Frage, ob eine Genehmigungsfähigkeit überhaupt denkbar ist“, fügt Matthias Neumaier an.

Dialog spielt weiterhin eine zentrale Rolle

Die Projektleiter führten in den vergangenen Wochen Gespräche mit den neu gewählten Mandatsträgern. „Der Dialog ist mir ein Anliegen und spielt weiterhin eine zentrale Rolle“, erklärt Matthias Neumaier. Den Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim, Herr Andreas März, durfte das Projektteam im Infobüro begrüßen. Klarheit gab es für ein zentrales Thema der Stadt Rosenheim. Fernverkehrszüge werden auch weiterhin in Rosenheim halten. Darüber hinaus werden in diesem Jahr noch zwei Forenrunden stattfinden. Hauptthema wird ein Einblick in die Planung. Die Bahnen möchten zudem den Kriterienkatalog und dessen Einsatz zur Auswahl der Vorzugstrasse nochmals erläutern. „Wir richten den Blick nach vorn auf die Trassenauswahl Anfang 2021“, sagt Matthias Neumaier.

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