Neue Verbindungen über den Brenner: Rückendeckung für den Infrastrukturausbau
Ab Dezember 2026 soll der italienische Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa über den Brenner fahren. Damit entstehen auf den Strecken München–Mailand und München–Rom neue tägliche Direktverbindungen. Zwei Jahre später ist zudem die Aufnahme der Verbindungen Mailand–Berlin und Neapel–Berlin geplant.
In Vertretung des Ministerpräsidenten trat der Bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Deutschen Bahn (DB), italienischen Trenitalia und der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) auf. Dabei unterstützte er die neue Kooperation der drei Bahngesellschaften. Umsteigefreie Verbindungen zwischen München und Mailand bzw. Rom seien wichtig für Bayern und das europäische Zusammenwachsen.

Notwendig sei dabei auch der Ausbau der Infrastruktur mit dem Brenner-Nordzulauf, so der Minister. Bayern unterstütze diesen Bahnausbau und setze sich für maximale Anwohnerfreundlichkeit ein. Bernreiter stellte klar, dass der neue Koalitionsvertrag mehr Investitionen ins Schienennetz bestätige. Vertreter der bayerischen Wirtschaft begrüßten das Bekenntnis und verwiesen auf den intensiven Warenaustausch insbesondere mit Norditalien. Neben dem Personenfernverkehr wird vor allem der Schienengüterverkehr von der Neubaustrecke des Brenner-Nordzulaufs profitieren.
Mit den modernen Frecciarossa-Hochgeschwindigkeitszügen wollen die drei kooperierenden Bahngesellschaften den steigenden Passagierzahlen über den Brenner Rechnung tragen und zusätzliche Angebote schaffen. Bis Ende des Jahrzehnts seien auch direkte Verbindungen zwischen Berlin und Rom geplant. Die entstehende moderne Schieneninfrastruktur ermöglicht attraktive Angebote im Personenverkehr. So wird sich die Reisezeit mit der Fertigstellung des Brenner-Basistunnels um eine Stunde verkürzen.

Bei der Veranstaltung in München hob der EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas hervor, dass bis 2050 das, heute 12000 Kilometer umfassende, Hochgeschwindigkeitsnetz in Europa um 50 Prozent wachsen soll. „Diese neue Verbindung zwischen Deutschland, Österreich und Italien ist ein starkes Beispiel für den Fortschritt auf diesem Weg“, so Tzitzikostas. „Ich bin besonders stolz darauf, dass sie eines von zehn Pilotprojekten der Europäischen Kommission ist, mit denen wir die Realisierung neuer grenzüberschreitender Bahnverbindungen unterstützen.“