Brenner-Basistunnel: Das Nordportal ist fertig

In der Sillschlucht nahe Innsbruck entsteht das Nordportal des Brenner-Basistunnels. Es bildet den nördlichsten Abschnitt des künftig längsten Eisenbahntunnels der Welt. Nun ist ein entscheidender Meilenstein erreicht. Vor wenigen Tagen konnte das Baulos „Sillschlucht“ abgeschlossen werden.

Obwohl die Sillschlucht mit 600 Metern zu den kürzesten Projektabschnitten zählt, waren hier einige der größten logistischen und bautechnischen Herausforderungen zu bewältigen. Derzeit wird der Außenbereich der Baustelle renaturiert und damit der ursprüngliche Zustand des vorderen Teils der Sillschlucht wiederhergestellt. Ab dem Frühjahr 2025 werden beide Abschnitte des Wanderweges wieder für die Bevölkerung zugänglich sein.

Nicht nur die Sill, sondern auch die Enge der Schlucht machten den Bau sowohl ober- als auch unterirdisch zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Hinzu kommt, dass in diesem Bereich bereits Infrastruktur vorhanden ist, wie die A12 Inntalautobahn, die A13 Brennerautobahn, das Museum Tirol Panorama, das Kraftwerk Untere Sill und die bestehende Bahnstrecke im Bergisel-Tunnel.

„Das Baulos Sillschlucht war dahingehend sehr herausfordernd, da es sich um ein komplexes Bauensemble handelt“, erklärt der zuständige Projektleiter Martin Keinprecht von der Projektgesellschaft BBT SE. „170 Bohrpfähle für die Stahlbeton-Stützwand, drei 50 Meter lange Stahlbrücken sowie eine 55 Meter lange Spannband-Brücke für Fußgänger, ein Tunnel aus Stahlbeton sowie das Nordportalbauwerk unterstreichen die Vielzahl an unterschiedlichen Baukonstruktionen“, so Keinprecht.

Die Planung und der Bau der beiden Eisenbahnbrücken sowie des Tunnels waren eine besondere ingenieurtechnische und landschaftsbautechnische Leistung. Es galt, gleichzeitig ein Naherholungsgebiet zu erhalten, das nicht nur bei der Innsbrucker Bevölkerung sehr beliebt ist.

„Wir freuen uns sehr über die weitere Fertigstellung eines wichtigen Tunnelabschnitts des Brenner-Basistunnels“, betonen die beiden Vorstände der Projektgesellschaft BBT SE, Martin Gradnitzer und Gilberto Cardola. „Portale sind die einzigen von außen sichtbaren Bauteile eines Eisenbahntunnels. Das Nordportal bei Innsbruck und das Südportal bei Franzensfeste werden dem Infrastrukturprojekt Brenner-Basistunnel ein einzigartiges und unverwechselbares Gesicht geben“.
 

Der Brenner-Basistunnel: Eine Zeitenwende im alpenquerenden Verkehr

Mit dem Brenner-Basistunnel (BBT) entsteht zwischen Österreich und Italien die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Der BBT erlaubt eine Zeitenwende im alpenquerenden Bahnverkehr. Künftig fahren Güter- und Personenzüge flach durch die Alpen. Der Tunnel gilt als Herzstück der neuen Eisenbahnverbindung München–Verona.

Ab 2032 ermöglicht der BBT eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Aktuell sind 185 Tunnelkilometer des insgesamt 230 Kilometer langen Tunnelsystems ausgebrochen. Ausführliche Informationen zum Projekt erhalten Sie unter www.bbt-se.com.

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