Brenner-Basistunnel: Letzte Tunnelbohrmaschinen sind gestartet
Großer Festakt für zwei echte Giganten: Am 18. September 2024 feierten zahlreiche Gäste die Inbetriebnahme der beiden letzten Tunnelbohrmaschinen des Brenner-Basistunnels. Die auf die Namen „Wilma“ und „Olga“ getauften Maschinen werden die beiden Haupttunnel auf einer Länge von rund 7,5 Kilometern im österreichischen Projektgebiet in Richtung Norden auffahren.
Es handelt sich um die beiden letzten der insgesamt neun Tunnelbohrmaschinen, die beim Bau des Brenner-Basistunnels zum Einsatz kommen. Seit April wurden die Maschinen Stück für Stück auf die Baustelle geliefert. Wilma wird die Weströhre des Basistunnels in Richtung Innsbruck vortreiben, ihre „Zwillingsschwester“ Olga die Oströhre.
Die Tunnelbohrmaschinen fahren nicht nur die beiden Haupttunnel auf, sondern montieren gleichzeitig auch die Tübbinge – jene Betonfertigteile, die als Innenschale des Tunnels dienen. Diese werden umweltfreundlich über die Schiene angeliefert. Anfang Juli haben die ersten Fertigteile, die in Bayern produziert werden, die Baustelle im Baulos erreicht.
Zur Andrehfeier – stilecht begangen unter Tage auf der Baustelle nahe Steinach am Brenner – begrüßten die Projektgesellschaft BBT SE sowie die Baufirmen zahlreiche Ehrengäste. Paloma Aba Garrote von der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) hob in ihren Grußworten die Bedeutung des Projekts für Europa hervor: „Der BBT steht im Mittelpunkt der europäischen Verkehrspolitik, die ein durchgängiges, effizientes und nachhaltiges Verkehrsnetz für unsere Bürgerinnen und Bürger zum Ziel hat. Die Fertigstellung des Brenner-Basistunnels ist unser Geschenk an die nächste Generation der europäischen Bürger und unser Beitrag zur Verbesserung ihrer Lebensqualität.“
Zeitenwende im alpenquerenden Verkehr
Mit dem Brenner-Basistunnel entsteht zwischen Österreich und Italien die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Der BBT erlaubt eine Zeitenwende im alpenquerenden Bahnverkehr. Künftig fahren Güter- und Personenzüge flach durch die Alpen.
Ab 2032 ermöglicht der BBT eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Aktuell sind 178 Tunnelkilometer des insgesamt 230 Kilometer langen Tunnelsystems ausgebrochen. Ausführliche Informationen zum Projekt erhalten Sie unter www.bbt-se.com.
Eckdaten der Tunnelbohrmaschinen
- Durchmesser des Bohrkopfs: 10,37 Meter
- Vortriebsleistung des Bohrkopfs: 4550 kW
- Gesamtgewicht: ca. 2600 Tonnen
- Gesamtlänge: ca. 183 Meter
- Anzahl der Einzelbestandteile: ca. 80.000