Schräg ins Gebirge: Besondere Erkundungsbohrungen in Kiefersfelden

Fast horizontal arbeitet sich der Bohrer in den Berg vor. Foto: DB / Reiter

Bereits seit 2018 erkundet die Deutsche Bahn mit Bohrungen und Messungen die Geologie in der Region. Ganz besondere Erkundungsbohrungen sind derzeit in Kiefersfelden zu sehen.

Nahe der Staatsgrenze arbeitet sich die Bohrmannschaft aktuell ins Gebirge vor. Von der Stelle am Ufer des Kieferbachs aus erfolgen drei Bohrungen. Das Besondere: Gebohrt wird in drei verschiedene Richtungen – und das nicht nur vertikal in den Boden.

Die Bohrstelle befindet sich am Fuß des Buchbergs. Die Geologen erwarten in diesem Bereich, dass die Bodenschichten nicht nur übereinander, sondern auch „hintereinander geschichtet“ liegen. Deshalb bohrt ein Spezialunternehmen aktuell beinahe horizontal 170 Meter tief in Richtung Süden.

Die Bodenschichten können so fast rechtwinklig durchbohrt werden. Anhand dieser Ergebnisse lässt sich der Baugrund präzise charakterisieren. „Wir erwarten uns weitere Kenntnisse zu den hydrogeologischen Verhältnissen im Bereich Buchberg-Kieferbach“, erklärt Projektabschnittsleiter Manuel Gotthalmseder. „Auch die ÖBB führen auf österreichischem Staatsgebiet aktuell Bohrungen durch. Gemeinsam mit bereits erfolgten grenzüberschreitenden geophysikalischen Untersuchungen verschaffen wir uns ein detailliertes Gesamtbild.“

Sobald die Bohrung in Richtung Süden abgeschlossen ist, geht es direkt weiter. An gleicher Stelle folgt in wenigen Wochen eine rund 70 Meter tiefe Bohrung in Richtung Norden. Diese wird um 55° geneigt schräg unter den Kieferbach führen. Eine vertikale Bohrung komplettiert schließlich die Untersuchungen.

Die gewonnen Erkenntnisse fließen in die Planungen zur Umweltverträglichkeitserklärung in Österreich sowie die in die Planungen auf deutscher Seite ein.

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