Brenner-Basistunnel: Tunnelvortriebsmaschine „Virginia“ erreicht die Staatsgrenze unter dem Brennerpass

Die Ankunft der Maschine wurde im künftigen Tunnel gefeiert. Foto: BBT SE
Zahlreiche Gäste feiern die Ankunft der Maschine in einer Tunnelkaverne bei Franzensfeste. Foto: BBT SE

Nach mehr als 14 Kilometern Tunnelvortrieb hat am 30. März 2023 die Tunnelvortriebsmaschine „Virginia“ die Staatsgrenze unter dem Brennerpass erreicht. Damit ist die erste Röhre des Brenner-Basistunnels auf italienischer Seite vollständig ausgebrochen.

Fast vier Jahre waren die Tunnelbauspezialisten durchgehend mit den Vortriebsarbeiten beschäftigt. Dabei haben sie mehr als 56 000 Fertigteile – sogenannte Tübbinge – verbaut. Die Projektgesellschaft des Brenner-Basistunnels (BBT SE) lud aus Anlass der erfolgreichen Projektumsetzung zu einer Feierstunde in eine Kaverne bei Franzensfeste. Als Highlight konnten die Festgäste live mitverfolgen, wie die Maschine den letzten Tübbing einbaute. Dieser war in den österreichischen und italienischen Nationalfarben gehalten.

Im Laufe ihrer Reise fuhr die Tunnelbohrmaschine „Virginia“ pro Tag durchschnittlich 10,2 Meter auf. Im Februar 2020 erzielte sie an einem Tag einen Spitzenwert von 40,5 Metern.

Der Einbau des letzten Tübbings wurde live übertragen. Quelle: BBT SE
Der Einbau des letzten Tübbings wurde live übertragen. Quelle: BBT SE

„Am 1. April 2023 jährt sich zum 25. Mal der Abbau der Brennergrenze“, so Arno Kompatscher, Landeshauptmann von Südtirol. „Der Brenner-Basistunnel ist ein greifbares Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit in der Europäischen Union, um Grenzen zu überwinden sowie Länder und Menschen zusammenzuführen.“

 

Aktueller Stand der Bauarbeiten

Mit dem Erreichen der Staatsgrenze ist ein bedeutender Teil der ersten Haupttunnelröhre fertig gestellt, in der künftig die Züge fahren werden. Auch in den anderen Baulosen schreiten die Arbeiten am Brenner-Basistunnel (BBT) weiter voran.

Mit dem Tunnel entsteht zwischen Österreich und Italien die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Der Brenner-Basistunnel erlaubt eine Zeitenwende im alpenquerenden Bahnverkehr. Künftig fahren Güter- und Personenzüge flach durch die Alpen. Ab 2032 ermöglicht der BBT eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Aktuell sind 157 Tunnelkilometer des insgesamt 230 Kilometer langen Tunnelsystems ausgebrochen.

Vl.n.r: Tirols LH-Stellv. Josef Geisler, BBT-Vorstand Österreich Martin Gradnitzer, BBT-Vorstand Italien Gilberto Cardola, Italiens Infrastrukturminister Matteo Salvini, Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher

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