Blick in die Planung: Dialogforen zwischen Ostermünchen und Kiefersfelden tagen

Die Planungen in den Abschnitten zwischen Ostermünchen und der deutsch-österreichischen Grenze bei Kiefersfelden schreiten weiter voran. In der vergangenen Woche informierte das Projektteam die Mitglieder der Dialogforen wieder über den aktuellen Zwischenstand.

Im Mittelpunkt der drei Sitzungen am 15. und 16. März standen jeweils aktuelle Blicke in die Planungswerkstatt. In der Phase der Vorplanung werden die bisherigen Planungen vertieft und optimiert. Hierfür untersuchen die Ingenieur:innen weiterhin lokale Varianten der Streckenführung.

So erläuterte das Projektteam unter anderem die Überlegungen im Bereich der Verknüpfungsstelle in Ostermünchen sowie zur künftigen Innbrücke nördlich von Rosenheim. Aktuelle Informationen erhielten die Mitglieder auch zu den Planungen im Bereich zwischen Riedering und Rohrdorf und zu den beiden Streckenalternativen im Bereich Kirnstein. Ziel ist es, aus den verschiedenen Alternativen eine Vorzugstrasse unter Berücksichtigung der Aspekte Mensch, Natur, Umwelt, Technik, Betriebsführung und Wirtschaftlichkeit zu erarbeiten. Diese Vorzugstrasse soll Ende des Jahres feststehen.

Daneben standen aktuelle Informationen zur parlamentarischen Befassung auf der Tagesordnung. Nach Abschluss der Vorplanung wird sich der Deutsche Bundestag mit dem Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf befassen. In diesem Rahmen hat die Region die Möglichkeit, Kernforderungen zur Planung einzubringen. Diese sind Forderungen, die über das gesetzliche Maß hinausgehen.

Die DB hat in den vergangenen Monaten erste Gespräche mit den Landkreisen und kreisfreien Städten geführt. Sie werden die Erarbeitung und Sammlung der Kernforderungen verantworten. Der Deutsche Bundestag entscheidet voraussichtlich im Jahr 2025 über die Umsetzung und Finanzierung der gesetzlichen Vorzugsvariante und die Kernforderungen der Kommunen und Landkreise.

Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick zum aktuellen Planungsstand in den einzelnen Abschnitten:
 

Aktueller Stand im Planungsabschnitt Ostermünchen–Innleiten

Verknüpfungsstelle Ostermünchen
Für die Verknüpfungsstelle bei Ostermünchen sind weiterhin zwei Alternativen in der Planung. Eine Möglichkeit ist die Verlegung des Bahnhofs und der Bestandsstrecke in den Bereich westlich von Ostermünchen. Hier konnten in der Vorplanung einige Details, etwa bei der Anpassung von Straßenführungen, optimiert werden. Zusätzlich prüfen die Planer:innen eine alternative Ausgestaltung, bei der die Bestandsstrecke und der Bahnhof Ostermünchen in ihrer heutigen Lage beibehalten würden.
 

Vorlandbrücke als Alternative zur Dammlage
Für den weiteren Verlauf Richtung Innleiten stellte das Projektteam die aktuellen Planungen zur oberirdischen Streckenführung vor. Zwischen Mintsberg und Langenpfunzen wird neben einer Dammlage auch eine Vorlandbrücke in Erwägung gezogen. Als gestalterischer Rahmen für die Planungsalternative gilt unter anderem ein möglichst schlanker Überbau. Vorhandene Verkehrswege und Sichtbeziehungen sollen weitgehend erhalten bleiben. Aufgrund des schwierigen Baugrunds wären spezielle Gründungen der Brückenpfeiler erforderlich. Sowohl eine Vorlandbrücke als auch eine Dammlage werden in der Vorplanung ergebnisoffen geplant. Eine Entscheidung, welche der Alternativen den Vorzug erhält, fällt am Ende der Vorplanung.

Innbrücke
Für die Brücke über den Inn berichteten die Ingenieure über die komplexen Rahmenbedingungen. So hat die Brücke spezielle Anforderungen an die Stützweiten. Aufgrund der besonderen örtlichen Situation bei Innleiten muss die Brücke von Westen aus gebaut werden. Das Planungsteam zeigte die untersuchten Varianten zur Bauform der Innbrücke auf. In den kommenden Monaten werden die Varianten „Welle“ und „Segel“ weiter untersucht.

Aktueller Stand im Planungsabschnitt Innleiten–Kirnstein

Drei Alternativen im Bereich Riedering – Rohrdorf
Im Planungsabschnitt Innleiten–Kirnstein liegt der Fokus der Planung auf dem Teilbereich zwischen Riedering und Rohrdorf. Für diesen Bereich gibt es weiterhin drei Alternativen:

  • Eine offene Streckenführung mit Überquerung der Sims
  • Eine offene Streckenführung mit Unterquerung der Sims
  • Ein durchgängiger Tunnel

Alle Alternativen wurden in den vergangenen Monaten weiterentwickelt. Bei einer Überquerung der Sims ergibt sich im Gemeindegebiet von Stephanskirchen ein angepasster Streckenverlauf. Dieser resultiert aus Optimierungen im Bereich Scheiberloh. Dort wird die Neubaustrecke unterirdisch verlaufen. Im Falle einer Überquerung der weiter südlich fließenden Sims würde der Tunnel nach bisheriger Planung den Ortskern nur mit einer geringen Überdeckung unterfahren können. Der Tunnel des angepassten Streckenverlaufs umfährt hingegen den Ortskern und hätte deutliche Vorteile für die Bebauung. Im weiteren Verlauf würde ein geplantes Trinkwasserschutzgebiet beeinträchtigt. Für die mögliche Beeinträchtigung bestehender und geplanter Schutzgebiete werden in den weiteren Planungen Lösungen erarbeitet. Auswirkungen auf das geplante Trinkwasserschutzgebiet werden betrachtet und in der späteren Variantenabwägung berücksichtigt.

Für die Alternative einer Unterquerung der Sims sowie für einen durchgängigen Tunnel zwischen Riedering und Rohrdorf wurden die Streckenführungen optimiert. In diesen Alternativen wäre das geplante Trinkwasserschutzgebiet nicht mehr betroffen.

Innbrücke
Für die Brücke über den Inn berichteten die Ingenieure über die komplexen Rahmenbedingungen. So hat die Brücke spezielle Anforderungen an die Stützweiten. Aufgrund der besonderen örtlichen Situation bei Innleiten muss die Brücke von Westen aus gebaut werden. Das Planungsteam zeigte die untersuchten Varianten zur Bauform der Innbrücke auf. In den kommenden Monaten werden die Varianten „Welle“ und „Segel“ weiter untersucht.

Aktueller Stand im Planungsabschnitt Kirnstein–Grenze D/A

Im Bereich Kirnstein untersucht das Planungsteam weiterhin zwei Alternativen für die Verknüpfungsstelle. Neben einer gebündelten Lage neben der Autobahn wird auch eine Verknüpfungsstelle im Bereich der heutigen Bestandsstrecke betrachtet.

Beide Alternativen werden in der Vorplanung ergebnisoffen geplant. Im Dialogforum erläuterte das Planungsteam die verschiedenen Trassenverläufe. Eine Entscheidung, welche der Alternativen für die Verknüpfungsstelle den Vorzug erhält, fällt am Ende der Vorplanung unter Abwägung der Themen Mensch, Natur, Technik, Betriebsführung und der Wirtschaftlichkeit.

Die Sitzungsunterlagen der Dialogforen sind in unserer Mediathek abrufbar.

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