Brenner-Basistunnel: Künftiges Nordportal nimmt Gestalt an
Die Bauarbeiten für das Nordportal des Brenner-Basistunnels schreiten weiter voran. Wenige Kilometer südlich von Innsbruck beginnt in der Sillschlucht nun der Bau von zwei Eisenbahnbrücken.
Die Arbeiten im Baulos „H21 Sillschlucht“ sind komplex. Nach der Fertigstellung der beiden Haupttunnelabschnitte mit einer Länge von 120 bzw. 130 Metern werden derzeit Tunnel in offener Bauweise sowie zwei Eisenbahnbrücken über den Fluss Sill errichtet. Diese sind neun Meter hoch und als Fachwerkskonstruktion in Stahl-Verbundbauweise konzipiert.
Im Silltal entsteht das nördliche „Gesicht“ des Brenner-Basistunnels. Künftig werden Züge vom 130 Meter langen Silltal-Tunnel kommend mittels zweier Eisenbahnbrücken die Sill überqueren. Direkt dahinter liegt das Nordportal des Brenner-Basistunnels, an dem die 54 Kilometer langen Hauptröhren beginnen.
Für Martin Keinprecht, Projektleiter der BBT SE für dieses Baulos, ist die Errichtung der beiden Brücken in der Sillschlucht „aus ingenieurtechnischer Sicht eine große Herausforderung. Gleichzeitig gilt es, ein so besonderes Gebiet wie die Sillschlucht, das bei Innsbrucker Bevölkerung und darüber hinaus so beliebt ist, zu erhalten.“ Aus diesem Grund sind die Arbeiten so konzipiert, dass sie sich nahtlos in die umgebende Landschaft einfügen und die Ursprünglichkeit des Gebietes bestmöglich erhalten bleibt.
Aktueller Stand der Bauarbeiten
Auch in den anderen Baulosen schreiten die Arbeiten am Brenner-Basistunnel weiter voran. Zwischen Österreich und Italien entsteht die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Der Tunnel erlaubt eine Zeitenwende im alpenquerenden Bahnverkehr. Künftig fahren Güter- und Personenzüge flach durch die Alpen. Ab 2032 ermöglicht der Brenner-Basistunnel eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Aktuell sind 154 Tunnelkilometer des insgesamt 230 Kilometer langen Tunnelsystems ausgebrochen.