Vorplanung zwischen Ostermünchen und Schaftenau: Dritte Sitzung der Dialogforen

Seit rund einem Jahr läuft die Vorplanung in den Planungsabschnitten zwischen Ostermünchen und der deutsch-österreichischen Grenze bei Kiefersfelden. In dieser Phase wird die bisherige Planung verfeinert. In der vergangenen Woche diskutierten die Vertreter:innen aus der Region wieder die aktuellen Zwischenstände in den Dialogforen.

Für die Optimierung der bisherigen Planung untersuchen Ingenieur:innen derzeit lokale Alternativen und Untervarianten. Ziel der Vorplanung ist es, eine Vorzugslösung unter Abwägung der Themen Mensch, Natur, Technik, Betriebsführung und der Wirtschaftlichkeit zu erarbeiten.

In den drei Dialogforen informierte das Projektteam unter anderem über den derzeitigen Planungsstand zwischen Riedering und Rohrdorf. Hier untersuchen die Ingenieur:innen verschiedene Varianten für ober- und unterirdische Trassenführungen. Zudem standen erneut die Verknüpfungsstellen im Fokus: Sowohl im Inntal als auch bei Ostermünchen werden jeweils zwei Alternativen untersucht.

Auf der Tagesordnung standen zudem erste Informationen zur parlamentarischen Befassung bei Bahnprojekten in Deutschland. Nach Abschluss der Vorplanung wird sich der Deutsche Bundestag mit der Vorzugstrasse sowie den Kernforderungen aus der Region befassen.
 

Aktueller Stand im Planungsabschnitt Ostermünchen–Innleiten

Die Planung aus dem Trassenauswahlverfahren sieht vor, westlich von Ostermünchen eine Verknüpfungsstelle anzuordnen. Diese erfordert eine Verlegung der Bestandsstrecke. Der Bahnhof Ostermünchen müsste an die „neue Bestandsstrecke“ nach Westen verlegt werden. Die Detailplanungen für diese Variante laufen derzeit.

Zusätzlich prüfen die Planer:innen eine alternative Ausgestaltung, bei der die Bestandsstrecke und der Bahnhof Ostermünchen in ihrer heutigen Lage beibehalten würden. Die Neubaustrecke würde weiterhin westlich des Ortes verlaufen. In den vergangenen Monaten konnte das Planungsteam diese Alternative optimieren. Dadurch vergrößert sich der Abstand der Neubaustrecke zu mehreren Ortschaften. Zudem würde die Strecke tiefer liegen.

Eine Entscheidung, welche der beiden Alternativen für eine Verknüpfungsstelle den Vorzug erhält, fällt voraussichtlich am Ende der Vorplanung unter Abwägung der Themen Mensch, Natur, Technik, Betriebsführung und der Wirtschaftlichkeit.

Auch im weiteren Verlauf Richtung Süden prüft das Projektteam Optimierungen der Strecke. Unter anderem wird auf Anregung einer Gemeinde untersucht, ob nahe Pfaffenhofen die kreuzende Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf tiefer gelegt werden kann. Dadurch könnten in diesem Bereich die Dämme für die Neubaustrecke um bis zu drei Meter abgesenkt werden. Niedrigere Dämme benötigen zudem weniger Fläche.

Aktueller Stand im Planungsabschnitt Innleiten–Kirnstein

Im Planungsabschnitt Innleiten–Kirnstein liegt der Fokus der Planung auf dem Teilbereich zwischen Riedering und Rohrdorf. Für diesen Bereich gibt es weiterhin drei Alternativen: Eine offene Streckenführung mit Überquerung der Sims, eine offene Streckenführung mit einer Unterquerung der Sims sowie ein durchgängiger Tunnel.

Alle Alternativen wurden in den vergangenen Monaten weiterentwickelt. Bei einer Überquerung der Sims wird ein Streckenverlauf mit der Variante „Pink“ ausgearbeitet. Im Fall einer Unterquerung der Sims sind noch zwei Variationen der Strecke mit den Varianten „Pink“ und „Cyan“ denkbar. Alle Varianten würden in einem längeren Abschnitt mit der Kreisstraße gebündelt verlaufen.

Die Variante „Pink“ ergibt sich aus Optimierungen im Bereich Scheiberloh. Dort wird die Neubaustrecke unterirdisch verlaufen. Im Falle einer Überquerung der weiter südlich fließenden Sims würde der Tunnel nach bisheriger Planung mit einer relativ geringen Überdeckung unter dem Ortskern verlaufen. Der Tunnel der neuen Trassierungsvariante „Pink“ umfährt hingegen den Ortskern weiter östlich und hat deutliche Vorteile für die Bebauung.

Auch für eine durchgängige Tunnelführung sind zwei Varianten in der Planung. Ziel ist, die Anzahl der möglichen Varianten in den kommenden Monaten zu reduzieren. Am Ende der Vorplanung erfolgt eine Abwägung und Gesamtbewertung der möglichen Streckenverläufe.

Aktueller Stand im Planungsabschnitt Kirnstein–Grenze D/A

Im Abschnitt Kirnstein–Grenze D/A stehen die zwei Varianten der Verknüpfungsstelle im Bereich Kirnstein im Fokus. Entsprechend der Planung im Trassenauswahlverfahren entwickelt das Planungsteam eine Verknüpfungsstelle in gebündelter Lage mit der Autobahn (Niederaudorf-BAB) weiter.

Zudem vertiefen die Ingenieurteams eine alternative Ausbildung der Verknüpfungsstelle im Bereich Kirnstein in gebündelter Lage mit der Bestandsstrecke.

Beide Alternativen werden in der Vorplanung ergebnisoffen weiter betrachtet. Eine Entscheidung, welche der Alternativen für die Verknüpfungsstelle den Vorzug erhält, fällt voraussichtlich am Ende der Vorplanung unter Abwägung der Themen Mensch, Natur, Technik, Betriebsführung und der Wirtschaftlichkeit.

Die Sitzungsunterlagen der Dialogforen sind in unserer Mediathek abrufbar.

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