Ein Blick zurück: 10 Jahre Vertrag von Rosenheim

Foto: ÖBB/Pellizzari
Foto: ÖBB/Pellizzari

Es ist der 15. Juni 2012: An diesem Freitag ist vor dem Landratsamt in Rosenheim ungewöhnlich viel los. Zahlreiche Gäste warten auf ein lang ersehntes politisches Signal: Zwei Unterschriften, die den Weg für die Planungen zum Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf ebnen.

Um die Bedeutung des Termins zu verstehen, muss man etwas weiter in die Vergangenheit blicken. Im Juni 2011 verfassen die Gemeinden zwischen Kiefersfelden und Rohrdorf eine gemeinsame Resolution. Bereits 2007 waren die Hauptarbeiten am Brenner Basistunnel angelaufen. Der Adressat der Resolution ist das Bundesverkehrsministerium. Die Gemeinden fordern unter anderem, Planungen in Auftrag zu geben, wie der Schienenverkehr zukünftig durch das Inntal geführt werden könnte.

Diese Planungen sollten in Rosenheim offiziell besiegelt werden. An diesem sonnigen Nachmittag warten Bürgermeister:innen, regionale Abgeordnete und die Presse auf hochrangige Gäste. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer und seine österreichische Amtskollegin Doris Bures unterzeichnen im Beisein des EU-Koordinators Pat Cox eine Ressortvereinbarung zum Ausbau des Brenner-Nordzulaufs.

Das als Vertrag von Rosenheim bekannt gewordene Papier ist eines der Grundlagen für das Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf. Deutschland und Österreich vereinbaren darin, die Planungen für die Bahnstrecke gemeinsam voranzubringen. Insbesondere im grenzüberschreitenden Bereich möchten die Staaten eng zusammenarbeiten.

Eine Konsequenz des Vertrags: Noch vor dem Beginn der Planungen startet im bayerischen Inntal ein Dialogverfahren nach Tiroler Vorbild – so, wie es die Gemeinden ein Jahr zuvor in ihrer Resolution gefordert haben.

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