DZSF-Studie: Unterirdische Verknüpfungsstellen nicht mit Sicherheitsbestimmungen vereinbar

Unterirdische Verknüpfungsstellen stehen im Widerspruch zu wesentlichen Sicherheitsbestimmungen. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) in einer neuen Studie. Die Forschungseinrichtung des Bundes bestätigt damit im Wesentlichen das Ergebnis einer Untersuchung des DB-Projektteams aus dem Herbst 2020.

In den vergangenen Monaten hatte das DZSF die technische Umsetzbarkeit und Zulassungsfähigkeit von unterirdischen Verknüpfungsstellen geprüft. Die Prüfung geht zurück auf eine Idee der „Interessengemeinschaft Inntal 2040“, eine Verknüpfungsstelle in die Bergflanke des Wildbarren zu verlegen. Bereits die Untersuchung durch das Projektteam ergab, dass nicht alle sicherheitstechnischen Vorgaben einzuhalten wären. In der Folge hatte das Bundesverkehrsministerium beim DZSF eine unabhängige Machbarkeitsstudie beauftragt.
 

Unvereinbar mit europäischen und nationalen Richtlinien

Fazit der DZSF-Studie ist, dass sich für unterirdische Verknüpfungsstellen in Tunneln für den Mischbetrieb von Güter- und Reisezügen innerhalb der Europäischen Union kein geeignetes Referenzobjekt identifizieren lässt. In Kombination mit den rechtlichen Rahmenbedingungen führt diese Tatsache zu dem Schluss, dass Verknüpfungsstellen in Tunnelbauwerken nicht vereinbar mit den Richtlinien der EU und des Eisenbahn-Bundesamtes sind. Insbesondere im Brandfall ist die Verrauchung benachbarter Tunnelröhren problematisch.

Der Aufwand, der zur Kompensation dieser unvollständigen baulichen Trennung der Tunnelröhren betrieben werden müsste, ist sehr groß und mit komplexen technischen Fragestellungen verbunden. Deren Analyse würde einen beträchtlichen Aufwand an Zeit und Kosten verursachen. Dabei gäbe es keine Garantie, dass diese Untersuchungen erfolgreich abgeschlossen und darauf basierend die entsprechenden Genehmigungen durch das Eisenbahn-Bundesamt erteilt werden könnten.
 

Optimierung der oberirdischen Verknüpfungsstellen

Im Ergebnis empfiehlt das Bundesverkehrsministerium, unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit Abstand von möglichen Ausnahmeregelungen zu nehmen. In der laufenden Vorplanung wird die DB die Möglichkeiten einer Optimierung der Lage oberirdischer Verknüpfungsstellen vertieft prüfen.

Die vollständige Studie kann auf der Webseite des DZSF abgerufen werden.

Weiterführende Informationen

Zurück