Künftige Verkehrsentwicklung: Brenner Corridor Platform veröffentlicht Studien

Brenner Corridor Platform
Bild: Brenner Corridor Platform (BCP)

Die Brenner Corridor Platform (BCP) hat am 10. Dezember 2021 ihre Studien zur Entwicklung des Eisenbahnverkehrs auf der Brennerachse veröffentlicht. Zum ersten Mal überhaupt beruhen die Ergebnisse auf einer grenzübergreifend anerkannten Datengrundlage und abgestimmten Methodik.

Die Verbindung München–Verona über den Brenner ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Europa. Unter dem Vorsitz des Europäischen Koordinators des Skandinavien-Mittelmeer-Korridors, Pat Cox, arbeiten diverse Arbeitsgruppen innerhalb Brenner Corridor Platform an ganzheitlichen Lösungsansätzen für den Brenner Korridor. Die Vision: Ein einheitlicher Korridor von München bis Verona.

Wissenschaftliche Untersuchung der Entwicklung des Güter- und Personenverkehrs

Die durch die Brenner Corridor Platform erarbeiteten Schienengüter- und Personenverkehrsstudien betrachten künftige Verkehrsmarktentwicklungen für den alpenquerenden Personen- und Schienengüterverkehr. Sie zeigen die Potentiale für die Zeithorizonte 2030 mit Fertigstellung des Brenner-Basistunnels sowie 2040 mit dem Ausbau der Zulaufstrecken auf. Damit liegen erstmals über die Landesgrenzen hinweg abgestimmte Studien zu möglichen mittel- und langfristigen Verkehrsentwicklungen für die Brennerachse zwischen Deutschland, Österreich und Italien vor.

Trilaterale Studien zeigen enormes Potenzial der Schiene

Gesamtzugzahlen 2030 und 2040. Quelle: Brenner Corridor Platform (BCP)
Gesamtzugzahlen 2030 und 2040. Quelle: Brenner Corridor Platform (BCP)

In allen betrachteten Szenarien verdeutlichen die Studien das verkehrliche Potenzial der Eisenbahn-Brennerachse. So ist im Schienengüterverkehr bis 2030 mit Steigerungen der Transportvolumina zwischen 53 Prozent und 95 Prozent zu rechnen. Der von den drei Mitgliedstaaten geplante Infrastrukturausbau zwischen München und Verona schafft die Voraussetzungen für einen klimafreundlichen Verkehr auf der Schiene.

„Diese beispiellosen Studien stellen einen Meilenstein für die gemeinsame, grenzüberschreitende Verkehrsplanung in der Europäischen Union dar, ein Novum“, so Pat Cox, Europäischer Koordinator des Skandinavien-Mittelmeer-Korridors. „Sie ergänzen ausschließlich nationale Daten und werden die zuständigen Planungsbehörden dabei unterstützen, künftige Entscheidungen zum Kapazitätsausbau des Korridors im Einklang mit den nationalen und europäischen verkehrspolitischen Zielen und auf Grundlage eines gemeinsamen faktengestützten Ansatzes zu treffen.“

Die Studien ersetzen nicht die bestehenden nationalen Prognosen, sondern ergänzen diese. Auch im Hinblick auf künftige nationale Prognosen sollen die BCP-Studien als gemeinsame Grundlage dienen.

Alle Ergebnisse sind auf der Website der Brenner Corridor Platform unter www.bcplatform.eu/korridorstudien (externer Link) zugänglich.

Zurück