Schwimmendes Bohrgerät: Außergewöhnliche geologische Erkundung im Inn
Die geologischen Untersuchungen für das Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf gehen weiter. Zwischen Ostermünchen und Schaftenau in Tirol erkunden Geologen derzeit den Aufbau des Bodens. Rund 60 Bohrungen im Nahbereich der künftigen Bahnstrecke helfen, die Planungen weiter zu optimieren. So können verträgliche, technisch machbare Lösungen gefunden werden.
Eine ganz besondere Erkundungsbohrung ist derzeit im Inntal bei Fischbach zu beobachten. Von einer schwimmenden Plattform aus erkundet ein spezialisiertes Unternehmen den Untergrund im Flussbett des Inns. Dabei steht das Bohrgerät auf Pontons, die ein Kran Anfang der Woche in den Inn hob. Bei den Arbeiten gewinnen die Geolog:innen Bodenproben aus bis zu 50 Metern Tiefe. In den kommenden Monaten sind im Bereich des Inns insgesamt vier Bohrungen vorgesehen.
„In der nun beginnenden Vorplanung benötigen wir vertiefte Informationen über den Bodenaufbau entlang der neuen Bahnstrecke“, erklärt Projektabschnittsleiter Manuel Gotthalmseder. „Bei Fischbach soll ein neuer Tunnel den Inn unterqueren. An dieser technisch herausfordernden Stelle ist es wichtig, den Untergrund genauer zu kennen.“
Die Unterquerung des Flusses im Bereich von Fischbach bzw. Nußdorf ist ein Ergebnis des Dialogs mit den Menschen in der Region. Mehrere Bürger:innen brachten den Vorschlag in einem der Beteiligungsforen ein. Das Planungsteam hat den Vorschlag technisch geprüft und in die Planungen übernommen.
Nach sechs Jahren Planung konnte der Verlauf der neuen Bahnstrecke zwischen Ostermünchen und Schaftenau konnte im April 2021 vorgestellt werden. Alle Informationen zur 54 Kilometer langen Neubaustrecke finden Sie hier.