Botschafter für den Klimaschutz: EU-Sonderzug rollt über den Brenner

20.000 Kilometer, 26 EU-Staaten, ein Zug: Der „Connecting Europe Express“ hat am 9. September auf seiner Reise quer durch Europa Halt am Brenner gemacht. Der Sonderzug ist ein Projekt der EU-Kommission zum Europäischen Jahr der Schiene. Als Botschafter für mehr Klimaschutz soll der Zug Bewusstsein für die Vorteile der Eisenbahn schaffen – auch im alpenquerenden Güterverkehr.

Aus Bozen kommend hielt der „Connecting Europe Express“ zunächst am Bahnhof Brenner. Mit an Bord war Pat Cox. Der EU-Koordinator für den Verkehrskorridor zwischen Skandinavien und dem Mittelmeerraum betonte die Bedeutung der Brennerachse für die Verkehrswende. „Wir werden mit nachhaltigen Bahnprojekten nicht nur einen Wandel herbeiführen und die Integration der Länder in Europa verbessern, sondern einen großen Sprung nach vorn machen“, so Cox. Der Brenner-Basistunnel und seine Zulaufstrecken zählen zu den wichtigsten Verkehrsprojekten Europas.

Südzulauf profitiert vom EU-Aufbaufonds

Während der Fahrt berichtete Pat Cox über die Fortschritte beim Ausbau des Brenner-Korridors. Als besonders erfreulich hob er hervor, dass Italien viele Milliarden Euro aus dem EU-Aufbaufonds für den Ausbau des Südzulaufs investieren wird. Dieses Programm sei ein Glücksfall und ermögliche eine schnellere Umsetzung des Bahnausbaus in Südtirol und der Autonomen Provinz Trient. Vertreter:innen der italienischen Staatseisenbahnen (RFI) ergänzten, dass unter anderem die neuen Umfahrungen für Bozen und Trient beschleunigt geplant würden. Im Eisacktal werden bereits im kommenden Jahr erste Bauarbeiten beginnen. Der Abschnitt Franzensfeste–Waidbruck ist der nördlichste Teil des Brenner-Südzulaufs.

Der „Connecting Europe Express“ rollt noch bis 7. Oktober 2021 durch Europa. Auf seiner Fahrt legt der Zug 100 Halte in wichtigen europäischen Städten ein und macht auf Herausforderungen und Chancen im europäischen Bahnverkehr aufmerksam.