Verknüpfungsstelle in Großkarolinenfeld scheidet aus

Vergleich von zwei Untervarianten ergab: Keine Streckenplanung mehr durch den Ort

Die Deutsche Bahn vermeldet einen Zwischenstand bei ihren Planungen für das Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf. Die neue Strecke wird nicht durch das Ortsgebiet von Großkarolinenfeld verlaufen. Das ergab ein Vergleich mit einer anderen Untervariante, die nördlich an Großkarolinenfeld vorbeiführt. Noch bis Ende des Jahres befinden sich fünf Grobtrassen im Raumordnungsordnungsverfahren. Danach wird die Trassenauswahl zu Ende geführt.

„Ein Trassenverlauf mit einer Verknüpfungsstelle in Großkarolinenfeld stellt keine Lösung mehr dar“, erklärt DB-Projektleiter Christian Tradler. „Wir haben uns nach eingehender Prüfung entschieden, in der weiteren Planung für die Trassen Blau und Violett nur den Verlauf nördlich von Großkarolinenfeld zu verfolgen.“

Der Entscheidung ging ein Vergleich der beiden Untervarianten voraus. Er erfolgte auf Basis des mit der Region erarbeiteten Kriterienkatalogs. Die Planer ermittelten die Auswirkungen für die Kriterien der Fachbereiche „Verkehr und Technik“ sowie „Raum und Umwelt“. In beiden Fachbereichen schneidet der Trassenverlauf nördlich von Großkarolinenfeld deutlich besser ab.

Sowohl bei der Unter- als auch bei der Überquerung des Inns würden im weiteren Verlauf durch Großkarolinenfeld zahlreiche Probleme auftreten. Daraus resultieren größere Realisierungs- und Genehmigungsrisken als bei der nördlichen Trassenführung. So wären umfangreiche Infrastrukturanpassungen erforderlich. Auch für die vorhandene Bebauung wären erhebliche Eingriffe zu erwarten. Zudem müsste die bestehende Bahnstrecke zwischen München und Rosenheim über längere Zeiträume gesperrt bleiben.

Verknüpfungsstellen verbinden die bestehende mit der neuen Strecke. Beim Ausbau des Brenner-Korridors entsteht zwischen München und Verona ca. alle 25 Kilometer eine Verknüpfungsstelle. Güter- und Personenzüge können so auf die bestehende Strecke wechseln. Bahnhöfe wie Rosenheim bleiben an den Fernverkehr angebunden.

„Das Vorgehen zeigt, wie wir aus einer Vielzahl von Möglichkeiten die beste Trasse herausarbeiten“, so Christian Tradler. „Wir prüfen beispielweise, ob die neue Bahnstrecke eine Straße besser über- oder unterquert. In dem Fall hat diese vertiefte Untersuchung sogar den Ausschluss der Untervariante zur Folge.“

Die Entscheidung wirkt sich auf das laufende Raumordnungsverfahren aus. Die Projektleitung hat die Regierung von Oberbayern darüber informiert, dass sie eine Verknüpfungsstelle in Großkarolinenfeld nicht weiterverfolgt. Die Untervariante wird daher aus dem laufenden Raumordnungsverfahren zurückgezogen und soll nicht mehr auf Raumverträglichkeit überprüft werden.

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