Viele Fragen zu Trassenverläufen – Fast 4000 Besucher bei den Infomärkten

Seit Anfang Juli haben die Deutsche Bahn und die Österreichischen Bundesbahnen im gesamten Projektraum vom Tiroler Inntal bis nördlich von Rosenheim 16 Infomärkte veranstaltet. Fast 4000 Besucher informierten sich anhand von Plänen, Schautafeln und an interaktiven Monitoren über den aktuellen Planungsstand des Bahnprojektes Brenner-Nordzulauf nach der Vorstellung der fünf Einzelvarianten. Bahn-Mitarbeiter und Projektplaner beantworteten darüber hinaus viele Fragen zum Güterverkehr, zu Trassenideen, zum Lärmschutz und zum Bürgerdialog.

„Es war sehr auffällig, dass die meisten Fragen zu lokalen Aspekten der Grobtrassenplanung gestellt wurden. Der Informationsbedarf ist dabei sehr groß und zeigt, dass wir mit der Info-Kampagne richtig unterwegs sind“, so DB-Projektleiter Torsten Gruber. Auf rund 900 Feedback-Karten hinterließen die Besucher ihre Wünsche und Ideen oder stellten weitergehende Fragen. Die Bahnen werten dieses Feedback nun aus und werden dies auch dokumentieren. Gruber: „Wir freuen uns, dass die Mehrzahl der Besucher unser Info-Angebot gut fand.“

Anders als bei der ersten vergleichbaren Infokampagne im Sommer 2018 wurde diesmal nicht mehr so viel über die Hintergründe und den Bedarf der Neubauplanungen diskutiert. Viele Menschen rechnen damit, so der Eindruck der Bahnen, dass die neue Strecke gebaut wird, nachdem am 1. Juli in Rosenheim Politiker aus Bund und Land die Notwendigkeit des Projekts betont hatten. Gruber: „Mich hat überrascht, dass über den dreifachen Nutzen der Neubaustrecke so wenig bekannt ist. Die Verdopplung der Nahverkehrszüge südlich von Rosenheim, die Fahrzeitgewinne im Fernverkehr nach Italien und die Verkehrslagerung im Güterverkehr werden wir in den kommenden Monaten noch intensiver erklären.“

Nächste Gelegenheit wird dabei Neubeuern sein, wo die Bahn im Herbst einen Infomarkt nachholt, nachdem die Gemeinde im Sommer noch keinen passenden Raum finden konnte.

Nächste Phase: Trassenverläufe werden konkreter

Im Herbst wird die Deutsche Bahn auch die Raumordnung für die Grobtrassen beantragen. Dieses Verfahren wird mehrere Monate dauern. Dabei wird behördlich geprüft, ob die fünf möglichen Trassenverläufe auch den Zielen und Grundsätzen der Raumordnung und der Landesplanung entsprechen. In den kommenden eineinhalb Jahren wollen die Bahnen aus einer Grobtrassenplanung in eine detaillierte Planung übergehen. Dabei wird ersichtlich, wo Bauwerke, wie zum Beispiel wie Brücken, entstehen können oder wo eventuell weitere Tunnels nötig werden. In den Gemeindeforen werden diese Planungsfortschritte vorgestellt und dabei auch visualisiert.

„Schritt für Schritt können wir auf diese Weise mehr und mehr Unsicherheiten beseitigen und mit konkreten Fakten Klarheit schaffen“, so der Projektleiter. Parallel dazu wird die DB mit den Planungen zur Ertüchtigung und Digitalisierung der bestehen Strecke beginnen. Ein neues, europaweit einheitliches Signalsystem soll helfen, die Kapazitäten zu erhöhen und in einer ersten Stufe die Zeit zu überbrücken, bis der Brenner Basistunnel seine volle Wirkung entfaltet.

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