Von mehr als 100 Vorschlägen zu fünf Einzelvarianten: DB und ÖBB präsentieren reduzierte Grobtrassen

Fünf einzelne Varianten gehen in die vertiefte Planung. Dieses Zwischenergebnis konnten die Deutsche Bahn und die Österreichischen Bundesbahnen heute in Rosenheim vermelden. Damit werden die Planungen für eine zweigleisige Neubaustrecke am Brenner-Nordzulauf konkreter.

Vor vier Jahren begannen DB und ÖBB mit den Planungen für eine Neubaustrecke zwischen dem Tiroler Inntal bis vor die Tore Münchens. Gleichzeitig startete ein intensiver planungsbegleitender Bürgerdialog mit 155 regionalen Vertretern. Schritt für Schritt ermittelten die Fachplaner seitdem Bereiche, die für eine Streckenführung in Frage kommen könnten.

Nachdem im Juni 2018 die ersten Entwürfe von Grobtrassen vorgestellt wurden, haben die Bürgerinnen und Bürger selbst ein halbes Jahr lang nach weiteren Lösungen gesucht. Daraus entstanden 110 unterschiedliche Vorschläge, die fachlich untersucht wurden. Alle Ergebnisse dieser Vorprüfungen sind in unserer Mediathek abrufbar.

Anschließend bestand die Aufgabe darin, die Vielzahl an Varianten zu bewerten, miteinander zu vergleichen und zu reduzieren. Dabei hatten die Varianten des Planers den gleichen Status wie die fachlich geeigneten Bürgervorschläge. Als Richtschnur für die Reduzierung diente der Kriterienkatalog, der gemeinsam mit den Gemeindeforen erarbeitet wurde.

Reduzierung der Grobtrassen: Nur noch fünf Varianten in der engeren Auswahl

Mittels zahlreicher Vergleiche von Trassensegmenten hat der Fachplaner nach und nach die Anzahl reduziert. Um auch diesen komplizierten Planungsschritt maximal transparent darzulegen, haben DB und ÖBB heute ein neues Online-Angebot gestartet. In der WebGIS-Anwendung (externer Link) sind alle Planungsstände und Vergleiche vollständig abrufbar.

Nach mehrmonatiger Detailarbeit konnten die Planer fünf Grobtrassen identifizieren, die weiterverfolgt werden. Auf der Karte wird deutlich, dass sich die fünf Varianten auf zwei grobe Streckenverläufe westlich und östlich von Rosenheim konzentrieren. „Wir erwarten, dass viele Ängste und Sorgen weichen werden, weil wir in den kommenden Monaten die jetzt noch übriggebliebenen Trassenverläufe viel konkreter planen und damit auch detaillierter mit der Region besprechen und bewerten können“, so DB-Projektleiter Torsten Gruber bei der Präsentation der fünf Varianten am Montag.

Änderungsvorschläge werten die Planung auf

Die Beteiligung der Menschen vor Ort ist ein Erfolg. Das zeigen die ausgewählten Einzelvarianten. Von den fünf Grobtrassen enthalten vier Ideen aus der Bevölkerung. So konnte beispielsweise der Vorschlag übernommen werden, eine Verknüpfungsstelle zwischen bestehender und neuer Strecke näher an die Autobahn zu legen – und damit weiter entfernt von Wohnbebauungen. Gleiches gilt für einen zusätzlichen Tunnelabschnitt östlich des Inns.

Von fünf Varianten zu einer Vorschlagstrasse

In den kommenden eineinhalb Jahren werden die Planer die Trasse ermitteln, die am besten den unterschiedlichen Anforderungen gerecht wird. Hierfür werden die fünf Varianten nochmals vertieft geplant. Es werden zum Beispiel Bauwerkspläne für Brücken oder Tunnels erstellt, die Höhenlagen ermittelt und der Trassenverlauf genauer festgelegt. Die Vertreter der Bürgerinnen und Bürger können Vorschläge zu Lösungen vor Ort einbringen und mit den Planern diskutieren. So entwickeln sich die Trassen im Dialog.

Bei der Auswahl der Vorschlagstrasse kommen erneut die Bewertungskriterien des gemeinsam erarbeiteten Kriterienkataloges zum Einsatz. Im Fokus stehen die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt sowie Technik und Verkehr.

Neuer Erklärfilm zum Planungsablauf

Vom Groben ins Feine. So lässt sich die Arbeit des Planungsteams zusammenfassen. Ein neuer Erklärfilm zeigt, welche einzelnen Schritte notwendig sind, um die insgesamt beste Trasse für den Brenner-Nordzulauf zu finden.

Weiterführende Informationen

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