Zusätzlicher Lärmschutz an bestehender Bahnstrecke München–Rosenheim–Kufstein

Elf Schutzwände und über 16 Kilometer Schienendämpfer – DB setzt Machbarkeitsuntersuchung Inntal und weitere Maßnahmen um

Entlang der Bahnstrecke MünchenRosenheimKufstein setzt die Deutsche Bahn zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen um. Bund und Bahn hatten dies unter anderem auf Basis einer Machbarkeitsuntersuchung vereinbart. Für knapp 13 Millionen Euro errichtet die DB seit 2018 auf einer Länge von 16,4 Kilometern Schienenstegdämpfer und auf 6,4 Kilometern Schutzwände. Nach Abschluss werden dann insgesamt 50 Kilometer Schallschutzwände den Anwohnern in den 18 Ortsdurchfahrten mehr Ruhe verschaffen.

Alexander Pawlik, Leiter der DB-Lärmschutzprogramme, erläuterte heute in Rosenheim: „Wir haben 2018 in Vaterstetten begonnen und werden heuer auch in Zorneding die Stegdämpfer einbauen. Sie erstrecken sich auf zusammen 3,7 Kilometer und reduzieren den Lärm um 2-3 Dezibel.“ In beiden Orten sind bereits Schutzwände vorhanden. Sie stammen aus früheren Programmen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde bereits viel unternommen, zuletzt in Haar, Oberaudorf und Kiefersfelden. Mit den aktuellen Maßnahmen summiert sich der Aufwand auf 75 Millionen Euro.

Zwischen dem Grenzort Kiefersfelden und München-Trudering wurden im Zuge der bisherigen Lärmschutzmaßnahmen des Bundes auf einer Gesamtlänge von 24 Kilometern Schutzwände errichtet. 2017 folgte dann eine Machbarkeitsuntersuchung, bei der der Bund die weiteren Maßnahmen bei der Bahn in Auftrag gab. Eine darüber hinausführende, zusätzliche Vereinbarung sieht vor, dass die DB on top überall dort Schienenstegdämpfer installiert, wo die Strecke durch Gebiete verläuft, die zwar bebaut sind, aber bisher nach den Kriterien des Bundes keinen aktiven Lärmschutz erhalten hatten. Von München-Trudering bis Kiefersfelden ist das in 12 Orten der Fall.

2018 hatte die DB mit den Planungen für die weiteren Schutzwände begonnen. Elf Wände sind vorgesehen in Haar, Grafing, Ostermünchen, Großkarolinenfeld, Rosenheim, Raubling, Brannenburg, Flintsbach, Oberaudorf und Kiefersfelden. Sie summieren sich auf 6,4 Kilometer Länge und schließen diejenigen Lücken, die aufgrund der vorhandenen Lärmschutzkriterien des Bundes bislang offenblieben. „Wir setzen alles daran, die Maßnahmen möglichst rasch umzusetzen. Wichtig hierfür ist, dass wir in den anstehenden Genehmigungsverfahren die nötige Akzeptanz der Anwohner erreichen. Je nach Geschwindigkeit der Verfahren kann es vier bis fünf Jahre dauern, bis alles abgearbeitet ist“, so Pawlik.

Viele Güterverkehrsunternehmen rüsten inzwischen ihre Waggons mit modernen, leiseren Bremsen aus. Allein bei DB Cargo sind bereits 80 Prozent aller in Deutschland eingesetzten Wagen leiser, bis Ende 2020 wird die gesamte Flotte umgerüstet sein. Ab Dezember 2020 sind laute Güterwagen auf deutschen Schienen verboten. Auf diese Weise reduziert sich das Vorbeifahrgeräusch eines Güterzuges um 10 Dezibel, was in der menschlichen Wahrnehmung einer Halbierung des Lärms entspricht.

Die Situation in Österreich

Seit 1993 fördern die ÖBB die lärmtechnische Sanierung der Bestandsstrecke. Insgesamt wurden bereits rund 70 Millionen Euro investiert. In Zusammenarbeit mit Bundesministerium, Land Tirol und Gemeinden entwickeln die ÖBB bei Bedarf jeweils ergänzende Maßnahmen.

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