Fachliche Prüfung zeigt fehlerhafte und tendenziöse Inhalte in „kritischer Stellungnahme“ der Vieregg-Rössler GmbH

Die Deutsche Bahn und die ÖBB-Infrastruktur AG haben gestern die fachliche Prüfung der „kritischen Stellungnahme“ der Vieregg-Rössler GmbH abgeschlossen. Die Unterlage wurde im Auftrag einer Bürgerinitiative erstellt. Ergebnis: Das Papier ist nicht geeignet, einen konstruktiven Beitrag zum planungsbegleitenden Dialog und zur Lösung der Verkehrsproblematik auf der Brennerachse zu liefern.

Die Vieregg-Rössler GmbH hatte im vergangenen August eine Abhandlung zum Projekt Brenner-Nordzulauf verfasst. Darin beurteilte das aus einem promovierten Betriebswirt und einem Diplom-Psychologen bestehende Beratungsbüro unter anderem Verkehrsprognosen, alternative Streckenführungen und die Systematik von Nutzen-Kosten-Analysen. Die „kritische Stellungnahme“ hatte in Rosenheim für Aufsehen gesorgt.

In den vergangenen Monaten hat das Projektteam von DB und ÖBB in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachstellen und den Verkehrsministerien eine fundierte Antwort erarbeitet. „Wir haben den Diskussionsbeitrag der Vieregg-Rössler GmbH ernst genommen. Bei unserer eingehenden Prüfung mussten wir allerdings an mehreren Punkten inhaltliche Schwächen und Widersprüche feststellen“, so Torsten Gruber, DB-Gesamtprojektleiter.

So wurde in der „kritischen Stellungnahme“ beispielsweise die Vermutung angeführt, dass mit dem Jahr 2007 das kontinuierliche Verkehrswachstum auf der Brennerachse dauerhaft ein Ende gefunden habe. Dies haben aber bereits die jüngsten Zahlen zum Güterverkehr widerlegt.

Bei ihrer Betrachtung der Verkehrsentwicklung wählte die Vieregg-Rössler GmbH zudem nicht alle verfügbaren Daten, sondern beschränkte sich auf Datenreihen, die das Wachstum vergleichsweise geringer erscheinen lassen. An anderer Stelle wurden wissenschaftlich fundierte Prognosen zum Wirtschaftswachstum angezweifelt, indem sie mit der Gewichtszunahme eines Babys verglichen wurden.

Die von den Bahnen auf rund 30 Seiten zusammengetragenen Anmerkungen zur „kritischen Stellungnahme“ der Vieregg-Rössler GmbH sind ab sofort in unserer Mediathek abrufbar.

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