"Trasse mit größtmöglicher Akzeptanz" - Bundesminister Scheuer gibt den Rahmen vor

Im Juli soll es so weit sein. Dann werden DB und ÖBB das Trassenauswahlverfahren einen weiteren Schritt vorangebracht haben. Von den vielen Ideen und Vorschlägen zur Trassenführung werden nur noch fünf Grobtrassen übrig bleiben. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer kündigte dies am 21. Januar bei seinem Besuch in Rosenheim an. Gleichzeitig soll die Bahn auch auf der bestehenden Strecke den Lärmschutz vorantreiben und die Pläne zu weiteren Ertüchtigungen vorlegen. Einen Stopp der Planungen wies Scheuer zurück.

Der Bundesminister sieht diese Schritte im Einklang mit der Verkehrsentwicklung und den prognostizierten Szenarien. Auf der bestehenden Strecke seien je nach Ertüchtigung noch ca. 70 bis 135 Züge unterzubringen. Der Ausbau der Kapazität auf der Bestandsstrecke soll die Zeit bis zur Fertigstellung einer Neubaustrecke überbrücken. Die Wachstumsszenarien für das Jahr 2050 und danach zeigen nun deutlich den Bedarf für die Neubaustrecke: Laut der jetzt veröffentlichten Studie des BMVI muss je nach Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes und der italienischen Seehäfen für 401 bis 558 Züge (Personen- und Güterverkehr) Platz geschaffen werden. Nicht eingerechnet ist dabei ein möglicher Anstieg von Personenzügen.

Der Dialog mit der Region, der auf Wunsch der Gemeinden nach österreichischem Vorbild organisiert ist, geht weiter. Diese Forderung haben zahlreiche Bürgermeister gegenüber dem Bundesverkehrsminister formuliert. Die Kritik am Dialog, die ebenfalls vielfach geäußert wurde, führt nun zu neuen Vorschlägen. Die Bürgerinitiativen sollen benennen, welche Änderungen sie möchten.

Der Minister erläuterte auch die aktuellen verkehrspolitischen Maßnahmen zur Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene. Beispielhaft hierfür seien demnach die Halbierung der Schienenmaut und die Förderung von Umschlaganlagen. Mit dem Verbot lauter Güterwagen auf dem Streckennetz der Deutschen Bahn erwartet die Verkehrspolitik eine deutliche Lärmminderung. Dennoch bestehe auf dem heute schon mit 260 Zügen am Tag belasteten Streckenabschnitt zwischen München-Trudering und Rosenheim Handlungsbedarf. Parallel zu den Maßnahmen des Brenner-Zulaufs wird auch die Bahninfrastruktur im Großraum München weiterentwickelt, um den steigenden Verkehren gerecht zu werden.

Video: Statement Bundesminister Andreas Scheuer zum Besuch in Rosenheim

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