Bundesminister Scheuer am 21. Januar zu Gast in Rosenheim

Im Gespräch mit der Region: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer kommt am Montag, 21. Januar 2019, nach Rosenheim. Dort wird er mit lokalen und regionalen Vertretern über das Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf diskutieren. Seitens der Politik sollen dabei grundsätzliche Fragen zur Verkehrspolitik und zu den Planungsvorgaben des Bundes geklärt werden.

Beteiligungsverfahren: Ein Gewinn für Planer und Region

DB und ÖBB setzen bei ihren Planungen auf eine Beteiligung der Öffentlichkeit von Anfang an. Mit über 150 Repräsentanten von Städten, Gemeinden und Interessensgruppen im Projektgebiet wurden Gemeindeforen gebildet. Darin werden alle Planungsschritte transparent erklärt und diskutiert. In den Foren entstand auch ein gemeinsamer Kriterienkatalog. Er ist die zentrale Bewertungsgrundlage für die spätere Trassenauswahl.

Ziel des Beteiligungsverfahrens ist es, die Planungen transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Im Dialog soll im Rahmen der Trassierungsvorgaben eine möglichst umweltfreundliche Trassenführung erarbeitet werden. Lokales Wissen bereichert und verbessert die Planung.

Die Öffentlichkeitsbeteiligung basiert auf einem Verfahren, welches in Österreich bereits durchgeführt wurde. Dies war eine der Kernforderungen einer Resolution der Inntalgemeinden aus dem Jahr 2011, in der seitens der Region auch der zügige Planungsbeginn angemahnt wurde.

Brenner-Nordzulauf dient der Verkehrswende

Der Ausbau der Eisenbahn-Brennerachse ist für die Verkehrswende im alpenquerenden Güterverkehr von zentraler Bedeutung. Mehr als 2,42 Mio. LKW-Transitfahrten rollten 2018 über die Brennerautobahn. Hintereinanderfahrend ist dies eine LKW-Schlange, die sich viermal um den Äquator erstreckt. Nur wenn Kapazitäten und Kapazitätsreserven auf der Schiene langfristig gesichert sind, kann der Güterverkehr von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene verlagert werden. Das ist zwingend notwendig, um die internationalen Klimaschutzziele zu erreichen.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat die Deutsche Bahn mit der Vorplanung einer zweigleisigen Neubaustrecke für den Brenner-Nordzulauf beauftragt. Der Auftrag zur Planung eines 3. und 4. Gleises im Inntal basiert auf dem Vertrag von Rosenheim vom Juni 2012, abgeschlossen zwischen den zuständigen Ministern aus Deutschland und Österreich. Die Strecke ist Teil des Skandinavien-Mittelmeer Korridors. Herzstück dieses europäischen Kernnetzkorridors ist im alpenquerenden Abschnitt der Brenner Basistunnel, der im Jahr 2027 in Betrieb geht.

Nach Eröffnung des Tunnels ist von einem Anstieg im Schienengüterverkehr auf der Brennerachse auszugehen. Zwischen München und Verona steht dann eine durchgängige Flachbahn zur Verfügung. Das heißt: Wegen geringer Steigungen können längere Züge mit einer statt bisher drei Lokomotiven geführt werden. Dadurch wird der Güterverkehr auf der Schiene für die Spediteure noch attraktiver.   

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