Bahn schließt Erkundungsbohrungen im Inntal termingerecht ab

Pünktlich vor den Weihnachtsfeiertagen hat die Deutsche Bahn ihre Erkundungsbohrungen im Inntal abgeschlossen. Mit der Bohrstelle am Hocheck in Oberaudorf wurde auch die letzte der insgesamt 30 Bohrungen für den Gemeinsamen Planungsraum im Projekt Brenner-Nordzulauf planmäßig fertiggestellt. Bei den Untersuchungen wurden insgesamt rund 2900 Meter an Bohrkernen gewonnen. Die rund 270 gewonnen Gesteinsproben werden noch bis Ende des ersten Quartals 2019 in einem Labor untersucht. Alle Bohrungen wurden zu Grundwassermessstellen ausgebaut. Sie liefern künftig projektspezifische Daten über Grundwasserschwankungen.

Bereits jetzt liegen erste Erkenntnisse des Erkundungsprogramms vor. „Im Bereich westlich des Hechtsees an der deutsch-österreichischen Grenze hat sich gezeigt, dass die angedachten Varianten von Grobtrassen aufgrund des Wasserdrucks von bis zu 17 bar nicht umsetzbar sind“, so DB-Projektleiter Manuel Gotthalmseder. „Unsere Fachplaner haben daraufhin in diesem Bereich zwei Alternativtrassen entwickelt. So können die Tunnellösungen in den weiteren Untersuchungen weiterverfolgt werden.“

Die Erkundungsbohrungen im Inntal starteten im Januar 2018. Das beauftragte Planungsbüro hat grenzüberschreitend Punkte identifiziert, an denen die geologischen Erkenntnisse für die weiteren Planungen noch nicht ausreichten. Die Bohrpunkte verteilten sich über den gesamten Planungsraum in Deutschland und Österreich. Sie stellen daher keine Vorwegnahme eines späteren Trassenverlaufs dar.

Auf eine geplante Erkundungsbohrung in Neubeuern konnte verzichtet werden, nachdem die Marktgemeinde Mitte November 2018 der Projektleitung ein bislang unbekanntes Gutachten eigener Bohrungen zugestellt hat. Damit sind auch an dieser Stelle ausreichende geologische Erkenntnisse vorhanden. Für die Bohrung konnte mit der Gemeinde Neubeuern keine Einigung erzielt werden. Die DB schaltete daraufhin im Mai das Eisenbahn-Bundesamt als zuständige Behörde zur Klärung des Sachverhalts ein. Dieses hatte Ende Oktober hat die Gemeinde angewiesen, die Erkundungsbohrung auf dem Gemeindegebiet zu dulden.

Eine vertiefte Kenntnis des Boden- und Gebirgsaufbaus ist für die weiteren Planungsschritte am Brenner-Nordzulauf von entscheidender Bedeutung. Im weiter nördlich gelegenen Planungsraum rund um Rosenheim starten Anfang 2019 geologische Erkundungen.

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