Auftakt zum Planungsdialog – Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf erreicht nun auch München

Von Großkarolinenfeld bis Trudering - Bürgermeister und Landräte erhalten Informationen – Projektabläufe und Bürgerbeteiligung erläutert

Das direkte Gespräch mit den Gemeinden zwischen München-Trudering und Großkarolinenfeld bei Rosenheim ist für die Bahn ein wichtiger Baustein bei den Planungen zum Brenner-Nordzulauf. Heute führte die DB Netz im Rathaus der Stadt Grafing vorbereitende Gespräche mit den Bürgermeistern der Kommunen im Planungsraum zwischen Grafing und Großkarolinenfeld.

DB-Projektleiter Torsten Gruber: „Wir planen im Rahmen der Vorgaben des Bundesverkehrswegeplans eine Neubaustrecke von Grafing bis ins Tiroler Inntal. Dabei setzen wir von Anfang an auf einen intensiven Dialog mit den Menschen vor Ort.“

Seit 2015 plant die DB im intensiven Dialog mit den Gemeinden im Inntal. Nun folgt der nächste Abschnitt bis vor die Tore Münchens. In diesem, mehr als 30 Kilometer langen Bereich zwischen Grafing und Großkarolinenfeld befinden sich neun Gemeinden. Mit ihnen wird in den kommenden Monaten eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung vorbereitet.

Gleiches gilt für den anschließenden, 23 Kilometer langen Abschnitt zwischen Grafing und Trudering. Dort verfügt die Strecke bereits über vier Gleise, sodass der Bundesverkehrswegeplan keinen Neubau vorsieht. Gruber: „Mit den neun Gemeinden zwischen Grafing und Trudering sprechen wir über Maßnahmen zur Kapazitätssteigerung durch die Digitalisierung der Strecke.“

Eine große Rolle wird das Thema Lärmschutz spielen. „Bund und Bahn haben in den vergangenen Jahren bereits 25 Millionen Euro für den Lärmschutz entlang der bestehenden Strecke aufgewendet. Weitere Maßnahmen sind beschlossen. Im Zusammenhang mit dem Brenner-Nordzulauf wird geprüft werden, wo zusätzliche Schutzmaßnahmen notwendig werden könnten“, so der Projektleiter.

Im Bürgerdialog wird voraussichtlich bis 2022 der Verlauf einer Neubaustrecke zwischen Grafing und Großkarolinenfeld erarbeitet. Gruber: „Wir möchten gemeinsam Kriterien erstellen für die fachliche Bewertung von Trassenvarianten. Auf diese Weise können die Bürger Einfluss nehmen. Wenn eine Trasse feststeht, können wir auch benennen, was sie kosten wird. Damit ist unser Planungsauftrag erfüllt und der Bund entscheidet anschließend über das weitere Vorgehen.“

Foto: DB Netz AG
Foto: DB Netz AG

Weiterführende Informationen

Brenner-Nordzulauf – der Auftrag für den Neu- und Ausbau

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur beabsichtigt eine zweigleisige Neubaustrecke für den Brenner-Nordzulauf zusätzlicher zur bestehenden Bestandsstrecke errichten zu lassen. Die DB Netz sucht eine möglichst raumverträgliche Trassenführung mit einer maximalen Streckengeschwindigkeit von 230 km/h und einer maximalen Steigung von 12,5 ‰. Sie soll dazu beitragen, dass gemäß internationaler Vorgaben bis zu 400 Züge in beiden Richtungen auf Neubau- und Bestandsstrecke fahren können. Der Brenner-Nordzulauf ist Teil des Skandinavien-Mittelmeer Korridors. Herzstück dieses europäischen Kernnetzkorridors ist im alpenquerenden Abschnitt der Brenner Basistunnel zwischen Innsbruck und Franzensfeste. Auch für den Südzulauf gibt es definierte Ausbauprojekte, sodass von München bis Verona durchgängig vier Gleise zur Verfügung stehen sollen.

Aufgrund der Erfahrungen aus anderen Projekten ist mit dem Beginn einer baulichen Umsetzung frühestens in den 2030er Jahren zu rechnen.

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